Börsen-Crash in China: Das wird ein anstrengendes Jahr für Anleger
In China schließt die Börse nach einer halben Stunde und weltweit stürzen die Kurse in die Tiefe. Richtig, wir leben nicht auf einer Insel - aber zur Panik besteht kein Anlass. Ein Kommentar.
Wir leben nicht auf einer Insel. Am Donnerstagmorgen wurde dies wieder besonders deutlich: Parallel zu der Nachricht, dass die deutsche Industrie Ende 2015 überraschend viele Aufträge an Land gezogen hat, stürzte der Dax unter die Marke von 10.000 Punkten. Der Grund: Ein erneuter Kurseinbruch an der chinesischen Börse und die vergeblichen Versuche der dortigen Behörden, den Kursverfall quasi per Dekret zu stoppen.
Gleichzeitig wird die chinesische Währung Yuan immer stärker abgewertet. Ein Zeichen der wirtschaftlichen Schwäche, das die Anleger weltweit immer nervöser macht.
Analysten sprechen von einer diffusen „Angst vor dem Unbekannten“, die an der Börse umgeht. Braut sich in China noch Schlimmeres zusammen? Und wie gefährlich ist der Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien? Welche Folgen wird die atomare Aufrüstung in Nord-Korea haben? Das neue Börsenjahr beginnt mit vielen offenen Fragen und die Antworten der Anleger verheißen nichts Gutes für die kommenden Monate.
Aktien sind die lukrativste Anlageform
Fallen die Kurse im Januar, fallen sie im ganzen Jahr – lautet eine Börsenregel. Man kann daran glauben oder nicht. In jedem Fall scheint sicher, dass 2016 ein anstrengendes Jahr für Kapitalanleger wird. Da tröstet der Rückblick kaum: Immerhin um zehn Prozent ist der Dax im vergangenen Jahr gestiegen. Aktien waren im Vergleich die lukrativste Anlageform. Doch ohne Risiko war diese Rendite nicht zu haben. Es hätte auch schief gehen können.
Für die private Altersvorsorge gilt wie immer: Ganz ohne Aktien geht es wohl nicht - vor allem für die Jüngeren, aber auf den richtigen Mix kommt es an. Und auf Ausdauer und Geduld. Ob der Dax gerade über oder unter 10.000 Punkten notiert, muss Anleger nicht ängstlich machen, die ihr Geld langfristig an der Börse arbeiten lassen.