Fahrdienste: Das sind die Alternativen zu Uber
Uber ist jetzt an der Börse notiert. Hierzulande bieten aber auch andere Dienste Fahrten unterhalb der Taxipreise an. Wir zeigen die Alternativen.
Nicht nur Uber macht den Taxifahrern Konkurrenz. Längst haben auch andere Anbieter den Markt für sich entdeckt, darunter Schwergewichte wie Volkswagen. Ridesharing oder Carpooling nennt sich ihr Konzept. Über Smartphone-Apps wollen sie Fahrgäste zusammenbringen, die einen ähnlichen Weg haben - und mit Sammeltaxis abholen. Ein Überblick:
Clevershuttle sollen Fahrgäste nicht allein, sondern gemeinsam nutzen. Per Smartphone-App kombiniert der Dienst die Fahrtwünsche mehrerer Nutzer, ein Algorithmus stellt dann passende Fahrgemeinschaften zusammen. Die Tour mit Clevershuttle dauert länger als auf direktem Wege, denn die Fahrer des Dienstes holen jeden Gast vor der Haustür ab. Nutzer sollten wegen der Umwege einen Zeitaufschlag von bis zu 50 Prozent einkalkulieren, rät das Berliner Start-up, an dem die Deutsche Bahn beteiligt ist. Dafür soll Clevershuttle im Vergleich zum Taxi nur gut die Hälfte kosten. In neun Städten ist das Unternehmen vertreten, darunter in Hamburg, München, Köln und Berlin. In der Hauptstadt hatte Clevershuttle bislang 30 Fahrzeuge im Einsatz, künftig sollen es 150 sein.
Mit Moia drängt auch VW auf den Markt der organisierten Fahrgemeinschaften. Mehr als hundert Kleinbusse hat der konzerneigene Dienst derzeit in Hamburg und Hannover im Einsatz. Auch hier berechnet ein Algorithmus die beste Route für gleich mehrere Nutzer. Ganz so bequem wie sein Konkurrent Clevershuttle ist Moia aber nicht. Ihre Fahrgäste holen die Shuttlebusse nämlich nur an einem von mehreren tausend Halteplätzen im Stadtgebiet ab. Und die können noch maximal 250 Meter vom gewünschten Startpunkt entfernt sein. Immerhin: All das können Fahrgäste vorher in der App sehen, inklusive der voraussichtlichen Fahrtzeit und Kosten.
Mit dem Berlkönig ist die Berliner BVG unter die Taxibetreiber gegangen. Seit September fahren bunt-lackierte Kleinbusse durch die Hauptstadt - und sammeln Gäste ein, die denselben Weg haben. Der Grundpreis liegt bei 1,50 Euro pro Kilometer, hinzu kommt ein Mindestpreis von vier Euro pro Fahrt. Damit erinnert der Berlkönig zwar an ein günstigeres Taxi. Einfach die Hand am Straßenrand austrecken, können Kunden aber nicht. Der Berlkönig lässt sich wie seine Konkurrenten nur per App buchen. Und auch das geht nicht überall: Wer mitfahren will, muss an einem der 5000 Haltepunkte im östlichen Stadtgebiet zusteigen.
Ungewohnt sehen sie aus, die Fahrzeuge von Ioki. Der Dienst setzt für seine Taxis auf Autos des britischen Autobauers LEVC, der auch die berühmten Londoner Cabs herstellt. Ioki will vor allem den Transport auf der letzten Meile verbessern. Die Fahrer bringen ihre Gäste überwiegend von Bahnstationen aus zum Wunschziel. Bislang ist die Tochter der Deutschen Bahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein aber nur in Teilen Hamburgs unterwegs.