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Im vergangenen Jahr ist Ramin Niroumand mit der Fintech-Schmiede in das frühere Berliner-Bank-Gebäude an der Hardenbergstraße gezogen.
© Thilo Rückeis

Ping An beteiligt sich an Finleap: Chinesen kaufen sich in Berliner Fintech-Szene ein

Ping An, der weltweit größte Versicherer, beteiligt sich an der Berliner Start-up-Schmiede Finleap. Beide Seiten versprechen sich davon viel.

Der weltweit größte Versicherer, Ping An aus China, hat sich in die Berliner Fintech-Szene eingekauft. Mit 41,5 Millionen Euro ist der Konzern aus Shenzhen bei der Start-up-Schmiede Finleap eingestiegen. Das Berliner Unternehmen hat seit seiner Gründung vor vier Jahren bereits 16 Techfirmen aus dem Finanzbereich aufgebaut: Darunter ist mit der Solaris Bank ein Geldinstitut, aber auch eine digitale Versicherung namens Element und ein eigener Versicherungsmakler namens Clark.

Das eingesammelte Kapital will Finleap nutzen, um zu expandieren – so könnte der neue Geldgeber den Berlinern zum Beispiel helfen, den chinesischen Markt zu erobern. Zudem sei Ping An "Vorrreiter bei technologischen Entwicklungen", sagte Finleap-Gründer und -Chef Ramin Niroumand. Zum Beispiel könnten die Chinesen Kenntnisse zu Künstlicher Intelligenz und Blockchain einbringen.

Ping An wiederum gelingt mit dem Investment der Eintritt in die deutsche Fintech-Szene. Der Konzern ist laut Forbes-Liste der weltweit größte Versicherer. Ping An ist am Direktversicherer Zhong An mit einer halben Milliarde Kunden beteiligt. Dem Konzern gehört zudem Chinas größter privater Krankenversicherer, Chinas führendes Gebrauchtwagenportal, eine Bonitätsauskunft und ein Cloud-Anbieter. Bereits seit anderthalb Jahren sieht sich Ping An verstärkt nach Investitionsmöglichkeiten im Ausland um.

Die Erwartungen der Chinesen sind groß

Von der Berliner Startup-Schmiede versprechen sich die Chinesen viel. Man erwarte, dass Finleap „eine noch bedeutendere Rolle bei der Ablösung traditioneller Finanzdienstleistungen in ganz Europa“ spielen werde, sagte Innovationschef Jonathan Larsen. Der chinesische Konzern investiere nur, wenn man davon ausgehe, "den Wert des Partners erheblich steigern" zu können.

So sehen sich die Chinesen dann auch nicht nur rein als Geldgeber. Auch strategisch sollen sie die Finleap-Führung künftig beraten. Deshalb wird Donald Lacey, Geschäftsführer bei Ping Ans Beteiligungsfonds Global Voyager, den Vorsitz des Finleap-Beirats übernehmen. Bislang wird dieses Aufsichtsgremium von Jan Beckers geleitet, der die Gründung von Finleap ursprünglich angestoßen hat.

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