Arbeitslosenzahlen im September: Arbeitsmarkt entwickelt sich schlechter als erwartet
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist auf 2,8 Millionen gesunken - der Rückgang ist aber geringer als um diese Jahreszeit üblich. Groß ist die Freude dagegen in Berlin: Hier verzeichnet man die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem September seit 1993.
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im September schlechter entwickelt als für die Jahreszeit üblich. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Monatsvergleich zwar um 94.000 auf 2,8 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang sei aber schwächer als in den Vorjahren. Dies liege auch daran, dass weniger Arbeitslose in Förderprogrammen der BA gewesen seien. “Lässt man übliche saisonale Effekte außen von, steigt die Arbeitslosigkeit jedoch an“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Saisonbereinigt legte die Arbeitslosenzahl unerwartet stark um 12.000 zu. Banken-Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einer Abnahme um 2000 im Monatsvergleich gerechnet.
Arbeitslosigkeit bei 6,7 Prozent
Grund zur Sorge besteht allerdings nur bedingt: Die Arbeitslosenzahl war um 41.000 geringer als vor einem Jahr und kaum höher als in den Boomzeiten Anfang der 90er-Jahre. In kaum einem anderen Land der Euro-Zone ist die Arbeitslosenquote so gering. Sie beträgt in Deutschland saisonbereinigt unverändert 6,7 Prozent. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind nach Angaben der BA in den vergangenen Monaten saisonbereinigt gestiegen. Angesichts der Ukraine-Krise und der Sanktionen gegen Russland sowie der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone wird für das laufende Jahr bei der Arbeitslosigkeit in Deutschland jedoch wenig Bewegung erwartet.
Positive Entwicklungen bei Jugendarbeitslosigkeit in Berlin
In Berlin ist die Zahl der Arbeitslosen unter 200.000 gesunken. Wie die Bundesagentur vermeldete, waren im September dieses Jahres 198.000 Arbeitslose in der Hauptstadt gemeldet. Das sind 6.042 weniger als im August 2014 und 6.534 weniger als im September 2013. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 10,8 Prozent. "Die Arbeitslosenzahl befindet sich auf dem bisher niedrigsten Stand in einem September seit 1993", sagte Jutta Cordt, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit.
Erfreuliche Entwicklungen gibt es besonders im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit: Bei den jüngeren Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahren sank die Zahl im Vergleich zum August um 1.573, im Vergleich zum September 2013 sank sie um 2.536 Personen auf 16.410. (dpa/fiem/tsp)
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