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Gemeinsam stärker. Was im Tierreich funktioniert, klappt auch im Energiegeschäft.
© Mike Wolff

Strom erzeugen: Soll ich mich einer Energiegenossenschaft anschließen?

Energiegenossenschaften sind der lebende Ausdruck der Energiewende von unten. Derzeit gibt es 656 Energiegenossenschaften in Deutschland, hat der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) gerade in seiner zweiten Branchenumfrage bei Energiegenossenschaften ermittelt.

Energiegenossenschaften sind der lebende Ausdruck der Energiewende von unten. Derzeit gibt es 656 Energiegenossenschaften in Deutschland, hat der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) gerade in seiner zweiten Branchenumfrage bei Energiegenossenschaften ermittelt. Seit 2009 hat sich das Tempo bei der Gründung von Energiegenossenschaften deutlich erhöht. Allein 2012 sind nach Angaben des DGRV 150 Energiegenossenschaften gegründet worden. 136 000 Investoren haben innerhalb von Energiegenossenschaften große Solaranlagen, Windräder, Wärmenahversorgungsnetze rund um Biogasanlagen gebaut oder betreiben Stromnetze. Die meisten haben in Solaranlagen investiert, nämlich 53 Prozent. An der DGRV-Befragung haben sich 213 der 656 Genossenschaften beteiligt.
Neben den Renditen, die im Vergleich zu anderen Geldanlagen durchaus attraktiv sind, treibt viele Investoren der Wunsch in die Genossenschaften, selbst etwas zur Energiewende beizutragen. 92 Prozent der Genossen sind Privatpersonen, lediglich drei Prozent sind Bauern oder Kommunen und öffentliche Einrichtungen und nur zwei Prozent sind Unternehmen oder Banken. Bei einigen Genossenschaften ist eine Investition schon von zehn Euro an möglich. Immerhin 24 Prozent haben Mindestbeiträge zwischen zehn und 100 Euro. Die meisten Genossen engagieren sich mit einem Beitrag zwischen 1001 und 3000 Euro, das sind 40 Prozent. Das Eigenkapital der Genossenschaften liegt im Schnitt bei 52 Prozent, das dann noch fehlende Fremdkapital für eine Investition wird entweder bei der KfW-Förderbank oder bei Genossenschaftsbanken beschafft, als verbilligtes oder ganz reguläres Darlehen.

Lediglich vier Prozent der Genossenschaften betreiben Stromnetze, aber immerhin 20 Prozent investieren in Nahwärmenetze. Die meisten, nämlich 87 Prozent, erzeugen jedoch erneuerbaren Strom, überwiegend aus der Sonne, aber auch Windräder werden von Genossenschaften errichtet. Die meisten Genossenschaften, nämlich 37 Prozent, betreiben relativ kleine Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 101 bis 300 Kilowatt.
Da das Phänomen der Energiegenossenschaften noch jung ist, gibt es bisher noch nicht einmal bei auf Nachhaltigkeit spezialisierten Analysten eine klare Vorstellung darüber, wie lukrativ eine solche Geldanlage ist. Der Genossenschaftsverband berichtet aber, dass 40 Prozent der Genossenschaften im vergangenen Jahr eine Dividende ausgezahlt haben, sie lag in einem Spektrum zwischen 0,8 und sieben Prozent. Im Schnitt zahlen die Genossenschaften eine Dividende von 3,99 Prozent aus. Insgesamt haben sie 426 Millionen Euro eingesammelt und rund 1,2 Milliarden Euro investiert.

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