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Gewettet habe er nicht mehr, unterstrich Robert Hoyzer: „Ich kann die Frage echt nicht mehr hören! Nein! Keinen einzigen Cent. Punkt!“
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Robert Hoyzer: "Wettangebot muss minimiert werden"

Skandal-Schiedsrichter Robert Hoyzer sieht den Fußball durch das weitreichende Wettangebot weiterhin in Gefahr und fordert: "Gerade die unteren Spielklassen sollten komplett aus dem Programm genommen werden."

Zehn Jahre nach der Wett- und Manipulationsaffäre sieht Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer den Fußball weiterhin in großer Gefahr. Das Wettangebot müsse minimiert werden, forderte der 35-jährige Berliner in einem am Mittwoch veröffentlichen Interview der „Sport Bild“. „Gerade die unteren Spielklassen sollten komplett aus dem Programm genommen werden“, riet Robert Hoyzer und bezeichnete den Wettmarkt als „nach wie vor undurchsichtig, wahnsinnig dynamisch und nur schwer kontrollierbar“ .

Der einstige Unparteiische war wegen seiner Verwicklung in den Wettskandal zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt worden. Nach anfänglichem Abstreiten hatte er über die Manipulationen berichtet und damit zur Verurteilung der Drahtzieher beigetragen. Hätte er geschwiegen, wäre er womöglich komplett daran zerbrochen, erklärte Robert Hoyzer: „Für mich war es der absolut richtige Weg - mit zehn Jahren Abstand erst recht.“

Die Frage nach seinen Motiven für die Manipulationen stelle er sich nicht mehr. „Getrieben von Oberflächlichkeit, persönlicher Unreife, dem Streben nach Ansehen, Schönheit, Geld, Lifestyle, Autos fliegt dir dein eigenes Leben irgendwann um die Ohren“, sagte Robert Hoyzer, der 2011 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) begnadigt wurde und dies als wichtigstes Stück für seinen persönlichen Weg bezeichnete. Mittlerweile spielt er in Berlin bei den Senioren der Spandauer Kickers. Gewettet habe er nicht mehr, unterstrich Robert Hoyzer: „Ich kann die Frage echt nicht mehr hören! Nein! Keinen einzigen Cent. Punkt!“ (dpa) Unseren Kommentar zur noch immer aktuellen Problematik mit Sportwetten im Fußballfinden Sie hier.

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