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Der wahre Klassiker. Lothar Matthäus, links, begrüßt als Kapitän von Borussia Mönchengladbach auf dem Bökelberg die Gäste aus München.
© Werner Otto/Imago

Unsere Fragen an den 15. Spieltag der Bundesliga: Was ist der echte Clasico?

Knackt Schalke 04 den Rekord? Brauchen die Bayern den Nervenkitzel? Und wer ist noch besser als die Bayern? Unsere Fragen an den Spieltag in der Bundesliga.

Wer ist ganz entspannt?

Beim Oberligisten Tasmania Berlin hat man sich inzwischen ins Unvermeidliche gefügt. Am Samstag gegen die TSG Hoffenheim wird Schalke 04 zum 31. Mal hintereinander sieglos bleiben und damit Tasmanias Negativrekord aus den Roaring Sixties einstellen. Nachdem sie anfangs ein bisschen rumgeheult haben, geben sie sich in Neukölln jetzt generös. Zum einen hält Tasmania noch einige andere Negativrekorde, da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an. Zum anderen hat Präsident Almir Numic der Deutschen Presse-Agentur erzählt: „Im Gegensatz zu Schalke haben wir unseren Rekord über eine Saison aufgestellt.“ Das stimmt. Aber was nicht ist, kann bei Schalke ja noch werden.

Was musste endlich mal gesagt werden?

Gut, Lothar Matthäus ist möglicherweise ein wenig befangen. Bei Borussia Mönchengladbach hat er seine Karriere begonnen, bei Bayern München hat er sie anschließend fortgeführt. An diesem Freitag treffen seine Ex-Klubs aufeinander, und für Matthäus ist dieses Spiel, wie er „Bild“ erzählt hat, nicht etwa ein Klassiker, sondern „DER Klassiker“. Vergesst Dortmund gegen Bayern! Und, hey: Nie, nie, nie würde FadS es wagen, Deutschlands Rekordnationalspieler zu widersprechen. Matthäus muss das jetzt nur noch seinem Arbeitgeber Sky verklickern, der wahrscheinlich längst dabei ist, für das Duell zwischen Bayern und Dortmund Anfang März wieder besonders viele und besonders nervige „Der deutsche Clasico“-Werbeeinspieler zu konzipieren.

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Wer beweist gutes Timing?

Es wäre schon naheliegend gewesen, dass Bo Svensson seinen Job als Trainer bei Mainz 05 mit dem Ende der kurzen Winterpause antritt. Doch der Däne hat den Jahresauftakt mit der verpflichtenden Niederlage bei den Bayern wohlweislich noch ausgelassen. Erst zum zweiten Spiel im neuen Jahr anzufangen ist ein kluger Move. Die 05er spielen zu Hause gegen die Eintracht aus Frankfurt, die in der Bundesliga noch nie in Mainz gewonnen hat. Der einzige Sieg gelang der Eintracht im Pokal und datiert aus dem Oktober 1986. Da war Bo Svensson sieben.

Was planen die Bayern?

Wird der Rekordmeister in Mönchengladbach erneut die Dosis steigern? In der Liga waren die Bayern zuletzt sieben Mal hintereinander 0:1 in Rückstand geraten – und hatten trotzdem kein einziges dieser Spiele verloren. 0:1 kickt also nicht mehr, und deshalb haben die Münchner den Nervenkitzel vorige Woche noch ein bisschen erhöht: 0:2 zur Pause. Gegen Mainz. Natürlich auch kein Problem für die Superduperbayern. Mal sehen, ob sie gegen die Gladbacher jetzt richtig zocken. 0:3 zur 70., das wär doch mal ein echter Thrill.

Wer zeigt den Bayern, wie es geht?

In der Tabelle der letzten vier Spieltage liegen die Münchner mit beschämenden zehn Punkten nur auf Platz zwei – hinter dem SC Freiburg, der zuletzt viermal hintereinander gewonnen hat. Mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Köln würde der Sportclub aus dem Breisgau am Samstag einen neuen Vereinsrekord aufstellen. Die Kölner freuen sich schon. In der vergangenen Saison gewannen sie beide Spiele gegen die Freiburger.

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