Sieg beim Turnier in Stuttgart: Was Angelique Kerber für die Tennis-Begeisterung tut
Angelique Kerber ist für die nächsten Grand-Slam-Turniere und Olympia gut gerüstet - und nebenbei motiviert sie den Nachwuchs. Ein Kommentar.
Angelique Kerber hat alles getan für einen neuen Tennis-Boom in Deutschland – und das tut sie auch weiterhin. Nach ihrem Sieg bei den Australian Open folgte nun die Titelverteidigung beim Turnier in Stuttgart. Natürlich ist das eine nicht mit dem anderen zu vergleichen. Und doch ist es ein Signal, dass sie ihre Rolle angenommen hat. Wo Kerber hinkommt, steht sie im Mittelpunkt – erst recht in der Heimat. Dem Rummel zu trotzen und sich dennoch auf das Wesentliche zu konzentrieren, will gelernt sein.
Das hat bei der ihr ein paar Wochen gedauert, funktioniert aber immer besser. Und es macht Hoffnung für die Aufgaben, die noch kommen. Olympia sei ein großes Ziel, hat Kerber gerade wieder betont. Und natürlich sind da auch die anderen Grand-Slam-Turniere. Es noch einmal in ein großes Finale zu schaffen, wäre allerdings noch aus einem anderen Grund wichtig. Tatsächlich steht Tennis hierzulande nicht gerade im Mittelpunkt. Die Einschaltquoten im Fernsehen sind nach den Australian Open nicht explodiert, das Interesse hält sich weiter in Grenzen.
Aber es gibt noch eine andere Währung, mit der sich Begeisterung messen lässt. Am vergangenen Wochenende fand zum zehnten Mal die Aktion „Deutschland spielt Tennis“ statt, an der sich rund 2500 Klubs beteiligt haben. An der Basis liegt das wahre Potenzial für einen neuen Boom. Und hierfür sind die Erfolge von Angelique Kerber noch viel bedeutender. Wobei die Formel gilt, die ihr selbst am besten gefallen dürfte: Je mehr Titel sie holt, desto größer ist die Nachhaltigkeit.
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