BFV-Präsident Schultz unter Druck: Warum es doch keinen weiteren Verbandstag im August geben wird
Anders als von BFV-Präsident Bernd Schultz angekündigt, wird es keinen Verbandstag im August geben. Das Präsidium soll mehrheitlich dagegen gewesen sein.
Rolle rückwärts beim Berliner Fußball-Verband: Der BFV wird nicht wie von Präsident Bernd Schultz Anfang Juni in einer persönlichen Erklärung angekündigt, einen außerordentlichen Verbandstag im August abhalten. Stattdessen zieht das derzeit zwölfköpfige Präsidium den nächsten ordentlichen Verbandstag von November auf Juni 2021 vor.
In einer Erklärung des Präsidiums steht, dass der ordentliche Verbandstag vorgezogen werde, um die Ergebnisse des Projekts „Future BFV“ zeitnah umsetzen zu können. Unter anderem deshalb sei ein außerordentlicher Verbandstag im August nicht erforderlich. Nach Informationen des Tagesspiegels ist der Grund allerdings ein anderer.
Und zwar soll Präsident Schultz nicht genügend Rückhalt im Präsidium gehabt haben, um den Verbandstag im August bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch durchzusetzen.
„Um weiterhin eine erfolgreiche Bearbeitung aller Sachthemen des BFV zu gewährleisten“, sollen „unterschiedliche Standpunkte in Sachfragen“ in Zukunft intern beraten und Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit vermieden werden, heißt es nun in der Erklärung des Präsidiums. Schultz hatte bereits in der persönlichen Erklärung vom 8. Juni betont, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Präsidium derzeit erschwert sei.
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Damit meint Schultz vor allem die Artikel im Tagesspiegel, in denen er von der Opposition um Vizepräsident Jörg Wirtgen kritisiert und als Präsident infrage gestellt worden ist. Diese Opposition vermutete, dass Schultz durch eine mögliche Neuwahl des Präsidiums auf dem weiteren Verbandstag im August unliebsame Mitglieder loswerden hätte wollen.
Auslöser dafür, dass sich die Fronten im Präsidium verhärtet haben, war zuletzt der Fall Sascha Kummer. Der BFV-Vizepräsident war Ende Mai nach den Recherchen des Tagesspiegels zurückgetreten, weil bekannt geworden war, dass er 2019 wegen Körperverletzung an einem Kind zu einer geringen Geldstrafe verurteilt wurde.