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Bereit für den Angriff. Max Verstappen steht im Fokus bei der Formel 1.
© Johanna Geron/Reuters

Formel 1 in Spa: Verstappen fordert Hamilton heraus

In Spa könnte es wieder zu einem Zweikampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton kommen. Das Duell macht Lust auf die zweite Saisonhälfte.

Genau genommen ist es gar kein Heimrennen. Belgien ist nicht Holland, Spa-Francorchamps nicht Amsterdam – und doch hat sich Max Verstappen, der niederländische Formel-1-Star, vor dem Großen Preis von Belgien an diesem Sonntag (15 Uhr, live bei RTL und Sky) etwas Besonderes ausgedacht für jenen Grand Prix, der so nahe an der Grenze zu seinem Heimatland liegt wie kein anderer.

Verstappen wird mit einem neuen Helm an den Start gehen, der selbstverständlich ganz in Oranje gehalten ist. So viel Verbundenheit möchte schon sein. Dabei braucht Verstappen, 21 Jahre jung und im belgischen Hasselt geboren, eigentlich gar keine spezielle Ausrüstung, um einer breiteren Öffentlichkeit aufzufallen, dafür genügen ihm einzig und allein: die Rennstrecken dieser Welt.

Im letzten Rennen vor der Sommerpause etwa lieferte sich Verstappen auf dem Hungaroring ein fantastisches Duell mit Weltmeister Lewis Hamilton, aus dem viele Experten einen Vorgeschmack auf die zweite Saisonhälfte ableiteten. Der Zweikampf zwischen dem jungen Niederländer und dem hochdekorierten Briten könnte Formel-1-Fans auch in Zukunft begeistern – jetzt in Spa und am nächsten Wochenende, beim Grand Prix von Italien, womöglich auch mit Beteiligung von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Am Samstag im Qualifying war Hamilton vorne: der WM-Führende startet als Dritter ins Rennen, Verstappen als Sechster. Die Pole Position holte sich Charles Leclerc vor seinem Teamkollegen Vettel.

Mittelfristig werden Red Bull und Verstappen deutlich bessere Chancen auf einen Angriff auf Mercedes eingeräumt als Vettel und Ferrari. Selbst Hamilton freut sich offenbar darauf: „Als Rennfahrer gibt es kein besseres Gefühl, als wenn man einen starken Gegner hat. Max ist ein großartiger Fahrer, der gerade sein Toplevel zeigt“, sagte der fünffache Weltmeister.

Gerade in den vergangenen Monaten hat Verstappen noch einmal große Fortschritte gemacht. „Seit dem Rennen 2018 in Frankreich ist ihm kein Fehler unterlaufen. Er kann immer am Limit fahren, irrsinnig schnell, ohne je die Übersicht zu verlieren“, sagt Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko.

Früher hat Verstappen sein Ehrgeiz behindert

Im Vorjahr habe ihm am Anfang noch sein Ehrgeiz im Weg gestanden. Da habe er einfach immer der Schnellste sein wollen, anstatt sich auf die Auto-Abstimmung zu konzentrieren. So habe er auch mal unnötig einen Crash eingebaut wie in Monaco, sagt Marko. „Das ist in dieser Saison völlig anders.“

Franz Tost, Teamchef im Rennstall Toro Rosso, sieht das ähnlich: „Max hat alles, was man braucht, um Weltmeister zu werden. Aber im Gegensatz zu Lewis muss er das erst beweisen. Die Statistik spricht noch für Hamilton.“ Und der ehemalige McLaren-Pilot David Coulthard betont: „Max ist nicht nur die Zukunft, sondern die Gegenwart der Formel 1.“

Nico Rosberg hat kürzlich in seinem Videoblog die These aufgestellt, man merke Hamilton sein fortgeschrittenes Rennfahreralter von 34 Jahren bereits an. Der Kritisierte konterte: „Alles, was man tun muss, ist, sich meine Rekorde und die Resultate anzuschauen. Die sprechen für sich.“ Es wird also ein großes Duell zwischen ihm und Verstappen.

Karin Sturm

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