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Kann nicht sein. Uwe Gensheimer ärgert sich nach einem vergebenen Wurf gegen die Franzosen
© dpa

Wenig Freude beim Treffen mit den alten Weggefährten: Uwe Gensheimer und die deutschen Handballer unterliegen Frankreich knapp

Deutschlands Handballer mussten im dritten Spiel ihre zweite Niederlage hinnehmen. Als Gruppenvierter steht das Team nun gegen Norwegen unter Druck.

„Ganbaru Deutschland“ rief Uwe Gensheimer noch einmal laut in den Kreis seiner Mannschaftskollegen bevor das Spiel gegen Frankreich angepfiffen wurde. Jenen Schlachtruf, den sich die deutschen Handballer bei ihrer Japanreise 2018 angeeignet hatten und der übersetzt so viel bedeutet wie gemeinsam das Beste geben. 

Das Beste war am Mittwochnachmittag gegen den Rekord-Weltmeister allerdings nicht genug. Gensheimer und Co. verloren knapp mit 29:30(13:16) im dritten Spiel des Olympischen Turniers.

Daran konnte auch die lautstarke Aufforderung des Kapitäns vor und während der Partie nichts ändern. 

Gensheimer, der zuletzt auf dem Feld eher leise Töne von sich gab und dem Göppinger Marcel Schiller den Vortritt lassen musste, bekam am Mittwoch von Bundestrainer Alfred Gislason erneut einen Platz in der Startformation zugewiesen. Ohne Frage, der Linksaußen ist mit seiner Variabilität, hohem Handball-IQ und unbändiger Emotionalität das Aushängeschild der DHB-Auswahl. Doch anders als bei seinem Stammverein war der Mannheimer im Trikot der Nationalmannschaft bei den vorangegangenen Auftritten nicht so effektiv wie gewohnt. 

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Dass dem 34-Jährigen dennoch das Vertrauen seines Trainers ausgesprochen wurde, war indes keine Überraschung. Schließlich lief Gensheimer drei Jahre lang für Paris Saint-Germain auf, kennt den französischen Handball bestens. Nicht zuletzt Nikola Karabatic, den absoluten Star der Franzosen, der sich nach seinem Kreuzbandriss gerade noch rechtzeitig für seine bereits fünften Olympischen Spiele zurückgemeldet hatte. „Über die Erfolge von Niko braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Er hat auf jeden Fall alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und das über ein ganz langen Zeitraum“, sagte Gensheimer über seinen ehemaligen Mannschaftskollegen. Schon mit 16 hatte das Ausnahmetalent seine professionelle Laufbahn gestartet, seitdem unter anderem zweimal Olympia-Gold geholt, ist dreimal zum Welthandballer gekürt wurden.

Nikola Karabatic im Zweikampf gegen Hendrik Pekeler
Nikola Karabatic im Zweikampf gegen Hendrik Pekeler
© AFP

Diese Klasse war auch gegen Deutschland sofort erkennbar, als Karabatic nach einer guten Viertelstunde das Feld betrat. Der Routinier beeindruckte einmal mehr durch seine starke physische Komponente gepaart mit technischen Feingefühl und einem Höchstmaß an Entschlossenheit. Er verteilte die Bälle mit einer Leichtigkeit, nutzte gekonnt nahezu unauffällige Freiräume und setzte seine Nebenmänner bestens in Szene.

Allerdings tat die deutsche Mannschaft das ihrige dazu. In einer unruhigen Anfangsphase vermeldete die Anzeigetafel bereits nach zehn Spielminuten eine Fünf-Tore-Führung (2:7), kurz vor der Halbzeit konnten die Blauen sogar die doppelte Anzahl von Zählern aufweisen als Karabatic auf 7:14 stellte.

Ein nahezu fehlerfreier Gensheimer hatte darauf wenig Einfluss, vor allem da Frankreichs Nationalmannschaft selbstredend nicht nur aus Nikola Karabatic besteht. Auf fast jeder Position individuell dominierend trumpften beispielsweise auf den Flanken die ebenso erfahrenen Michaël Guigou und Luc Abalo auf, während im rechten Rückraum Dika Mem mit seiner Athletik begeisterte.

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Trotzdem gelang es den Mannen von Bundestrainer Alfred Gislason sich mit einer geschlossenen Teamleistung zurückzukämpfen und das Spiel in der zweiten Halbzeit ausgeglichen zu gestalten. Letztlich war das bessere Ende allerdings auf Seiten der Franzosen und die DHB-Auswahl musste wie schon gegen Spanier an einem der großen Kontrahenten die Punkte abgeben. 

Aktuell auf Platz vier in der Gruppe stehen Gensheimer und seine Kollegen beim nächsten Spiel gegen Norwegen (30.07, 14.30 Uhr, ZDF und Eurosport) also erneut unter Druck. Dann heißt es wieder, das Beste zu geben – und im besten Falle zwei Punkte mitzunehmen.

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