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Auftakt des olympischen Handball-Turniers: Deutsches Team braucht im ersten Spiel einen kühlen Kopf

Auf Philipp Weber und die deutschen Handballer wartet im Eröffnungsspiel gegen Europameister Spanien ein gleichermaßen reizvoller wie schwieriger Gegner.

Es ist ein Duell, das kaum geschichtsträchtiger sein könnte. Deutschland gegen Spanien – das ist im Handball eine Ansetzung, die voller Anekdoten steckt. Bereits 68 Mal trafen die beiden Nationen in internationalen Wettkämpfen aufeinander. Vielen wird dabei zum Beispiel die Europameisterschaft vor fünf Jahren im Gedächtnis geblieben sein, als die DHB-Auswahl das Finale furios mit 24:17 für sich entscheiden konnte, nachdem zunächst das Eröffnungsspiel gegen die Iberer verloren ging.

Bei diesen Olympischen Spielen haben die Handballer nun die nächste Chance, sich in die Historie einzutragen, wenn die Deutschen am Samstagmorgen auf den amtierenden Europameister treffen (9.15 Uhr/ ZDF und Eurosport).

„Wir haben die Zeit sehr gut genutzt und uns auf unsere sportlichen Aufgaben konzentriert”, sagt Spielmacher Philipp Weber. Viel Ablenkung gab es für ihn und seine Mannschaftskameraden ohnehin nicht.

Beim zweiten Teil der Vorbereitungsphase in Tokushima war das deutsche Team in der vergangenen Woche zwar paradiesisch untergebracht, aber statt eines Tauchgangs im Pazifik blieb nur ein Ausflug in das im kleinen Vorgarten aufgestellte Planschbecken als Erfrischung gegen die schweißtreibenden Temperaturen.

Spaziergänge außerhalb der Hotelanlage waren aufgrund der aufgebauten Hygieneblase nicht erlaubt, die Anzahl der Kontaktpersonen wurde auf ein Minimum reduziert.

Zusätzliche Räume sind auch jetzt im Olympischen Dorf nicht vorhanden, die sonst üblichen Austauschmöglichkeiten unter den Athleten kaum gegeben.

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Trotzdem hat sich bei Weber langsam die Vorfreude auf die Wettkämpfe eingestellt: „Ich muss gestehen, dass das bei mir etwas gedauert hat, weil die Konzentration auf die Einheiten überwogen hat. Aber wenn man dann das Olympische Dorf und die anderen Sportler sieht, entwickelt sich schon ein ganz besonderes Gefühl.”

Weber als rechte Hand des Bundestrainers

Für den 28-Jährigen sind es die ersten Olympischen Spiele seiner Nationalmannschaftskarriere – und dabei liegt eine nicht zu unterschätzende Last auf den Schultern des vom Bundestrainer frischauserkorenen Mittelmannes. Als rechte Hand von Alfred Gislason soll der künftig im Trikot des SC Magdeburg auflaufende Rückraumspieler nicht nur taktisch das Spielgeschehen leiten, sondern darüber hinaus mit Schnelligkeit und breitem Wurfrepertoire für Tore sorgen.

„Er bringt alle Qualitäten mit, die einen Weltklasse-Spielmacher ausmachen”, lobt der Trainer und Weber ist gleichermaßen zuversichtlich: „Ich weiß so langsam, was jeder Spieler braucht.” Wichtig sei indes vor allem, dass das Spielkonzept aufgehe – und das ebenso in kritischen Momenten.

Eine Tugend, die der deutschen Mannschaft bereits im Eröffnungsspiel abverlangt werden dürfte. Denn bei der letzten Begegnung zwischen Deutschland und Spanien vor sechs Monaten bei der WM in Ägypten hatten Weber und Co. sich zwar zunächst einen Drei-Tore-Vorsprung erspielen können, dann aber durch einfache Fehler den Sieg aus der Hand gegeben, während die erfahrenen Iberer sich nicht beirren ließen und schließlich mit 32:28 gewannen.

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„Das darf uns nicht noch einmal passieren. Da ist es meine Aufgabe, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Antworten zu haben”, übernimmt Weber die Verantwortung.

Dass zwei Punkte der bestmögliche Auftakt in das Turnier wären, steht außer Frage. Nicht nur, um mit einem guten Gefühl zu starten, sondern auch, weil es in der Gruppe für Deutschland um jeden Zähler geht.

Mit anschließenden Partien gegen Argentinien, Frankreich, Norwegen und Brasilien ist nahezu kein Fehltritt erlaubt, um sich als eines von vier Teams für das Viertelfinale zu qualifizieren. „Aber ich habe ein sehr gutes Gefühl. Mal sehen, wohin das führt”, sagt Weber. Historisch gesehen hat die Europameisterschaft 2016 gezeigt, dass auch eine Auftaktniederlage in Gold münden kann. Doch darauf will es der Spielmacher sicher nicht anlegen.

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