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Ante Covic (r.) setzte zuletzt nicht auf Dodi Lukebakio in der Startelf.
© dpa

Hertha BSC empfängt Düsseldorf: Trainer Ante Covic fordert mehr Qualität

So langsam hat sich die Mannschaft von Hertha BSC gefunden – davon könnte auch Dodi Lukebakio profitieren. Vielleicht schon gegen Düsseldorf.

Ein wenig ist es schon verrückt, dass das kleine sportliche Hoch von Hertha BSC genau dann eingesetzt hat, als der teuerste Spieler gar nicht mitspielte. Bei den beiden zurückliegenden Siegen über Paderborn und Köln stand Dodi Lukebakio erstmals nach vier Spielen nicht in der Startelf des Berliner Fußball-Bundesligisten. In Köln wurde der 22 Jahre alte Belgier eingewechselt. Mit einer Ecke bereitete er das Tor zum 4:0 vor. Am Freitag kommt nun Lukebakios ehemaliger Verein Fortuna Düsseldorf ins Olympiastadion (20.30 Uhr/live bei Dazn), was ihn zusätzlich motivieren sollte.

Rund 21 Millionen haben die Berliner im Sommer für den belgischen U-21-Nationalspieler an den Premier-League-Klub FC Watford überwiesen. So richtig angekommen ist Lukebakio allerdings noch nicht. „Er ist ein junger Mensch, wechselt die Stadt und die Mannschaft. Das dauert alles seine Zeit“, sagt Ante Covic. Herthas Trainer sieht aber eine positive Entwicklung. „Ich habe den Eindruck, dass Dodi immer besser in Tritt kommt“, sagt Covic. „Dodi bewegt sich im Training mittlerweile deutlich besser und versucht, auf sich aufmerksam zu machen, indem er gute Aktionen gestaltet.“ Ob Lukebakio allerdings gegen seine ehemaligen Klub in der Startelf stehen wird, lässt Covic offen.

Für die Fortuna hat der damals ausgeliehene Lukebakio in der vergangenen Saison in 31 Spielen zehn Tore erzielt. Er trug maßgeblich zum Klassenerhalt der Düsseldorfer bei. Wegen seiner Teilnahme an der U-21-Europameisterschaft im Sommer verpasste er bei seinem neuen Klub allerdings große Teile der Saisonvorbereitung. Diesen Rückstand hat er inzwischen aufgeholt, auch Covic sieht, dass Lukebakio immer besser zurechtkommt.

Bei einem Sieg am Freitag wäre Herthas verkorkster Saisonstart einigermaßen korrigiert. „Wir wissen, dass im Fußball nichts so viel Selbstvertrauen bringt wie gewonnene Spiele“, sagt Michael Preetz. Auch Herthas Manager hat eine Düsseldorfer Vergangenheit. Mitte der 80er Jahre hatte der gebürtige Düsseldorfer den Schritt aus Fortunas A-Jugend ins Profiteam geschafft, für das er in 38 Bundesligaspielen fünf Tore erzielte. „Wir haben zuletzt gegen die Fortuna keine glorreiche Bilanz gehabt“, sagt Preetz. „Wir werden jetzt eine richtig gute Leistung brauchen, um das dritte Spiel in Serie gewinnen zu können."

In der vergangenen Spielzeit haben die Berliner beide Spiele gegen die Fortuna verloren, 1:4 im vorigen November in Düsseldorf, und dann in der Rückrunde im April 1:2 im Olympiastadion. Er habe sich die beiden Spiele noch einmal angeschaut, erzählt Covic. Zwar habe es im Spielerkader der Düsseldorfer einige Veränderungen gegeben, aber Trainer Friedhelm Funkel sei halt immer noch da. Deswegen seien die Düsseldorfer ihrer Spielweise weitgehend treu geblieben. „Wir müssen aus den vergangenen Spielen lernen und diesmal bessere Lösungen finden“, sagt Covic. „Denn das Spiel ist ein sehr wichtiges für uns.“

Bis auf Arne Maier stehen Hertha alle Spieler zur Verfügung

Wichtig wäre es auch, im Olympiastadion den eigenen Anhang mal wieder zu überzeugen, gerade auch fußballerisch. „Zuallererst geht es immer um drei Punkte“, sagt Preetz, „spielerische Fortschritte nehmen wir gern, aber in dieser Phase geht es darum, zu punkten.“

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Ganz ähnlich hört sich auch der Trainer an, für den sich immer mehr eine stabile Achse in der Startelf herauskristallisiert. Innenverteidiger Dedryck Boyata und der zentrale Mittelfeldspieler Per Skjelbred haben die Defensive stabilisiert. Neben Boyata zeigt auch Niklas Stark wieder ansteigende Form. Für den formschwachen Ondrej Duda dürfte erneut Vladimir Darida den Vorzug auf der Spielmacherposition erhalten, der gegen Köln geglänzt hatte. „Das war ein Spiel, das die Fans und den Trainer mitreißt“, sagte der Tscheche, „es war wichtig, dass wir so ein Spiel gezeigt haben.“

Hinter Hertha liegen der Zittersieg gegen Paderborn und das vorzeigbare 4:0 beim 1. FC Köln. „Wir haben immer gesagt, dass wir den ersten Sieg erzwingen müssen“, sagt Ante Covic. „Dann wollten wir spielerische Elemente einbringen, was in Köln geklappt hat. Nun wollen wir nachlegen und das gewonnene Selbstvertrauen mit in das kommende Spiel nehmen.“

Abräumer Per Skjelbred (rechts) stabilisiert Herthas Defensive.
Abräumer Per Skjelbred (rechts) stabilisiert Herthas Defensive.
© Marcel Kusch/dpa

Covic fordert, dass es fußballerisch vorangeht: „Wir wollen dominant auftreten, Tore erzielen und vor heimischer Kulisse eine gute Performance abliefern.“ Bis auf Arne Maier stehen Herthas Trainer dafür alle Spieler zur Verfügung. Das macht es für Dodi Lukebakio nicht einfacher, in die Startelf zu rücken. Aber ihn haben auch die beiden vergangenen Wochen weitergebracht, obwohl er nicht von Anfang an zum Einsatz kam.

„Für mich war es gut, mich auf das harte Training zu konzentrieren“, sagte der Angreifer. So hat er seine Mitspieler besser kennengelernt und das Zusammenspiel mit ihnen verfeinert. Das sei der Schlüssel, sagt Dodi Lukebakio. Und irgendwann wird wohl auch Ante Covic den richtigen Platz für ihn finden. Bisher hat Lukebakio mal als Rechtsaußen, mal als Linksaußen oder in einer Doppelspitze agiert.

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