zum Hauptinhalt
Hand in Hand anstatt schnell fürs Land? Anna und Lisa Hahner beim Marathon-Zieleinlauf.
© dpa/Kahnert

Zwillinge Anna und Lisa Hahner: Strahlende Respektlosigkeit?

Die Zwillinge Anna und Lisa Hahner laufen strahlend und Hand in Hand über die Zielline - als 81. und 82. "Ein Schlag ins Gesicht aller anderen Athleten", schimpft Leichtathletik-Sportdirektor Kurschilgen, womit er nicht ganz Unrecht hat. Ein Kommentar.

Zwillinge halten doch immer zusammen. Und in Rio beim olympischen Marathon sind Anna und Lisa Hahner sogar Hand in Hand ins Ziel gelaufen, mit einem großen Strahlen. Sie wollten dabei sein bei Olympia. Und zusammen sein im Ziel. Was für eine wunderschöne Geschichte!

Was für ein Desaster! Findet jedenfalls Thomas Kurschilgen, der Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Denn die beiden kamen 21 Minuten nach der Siegerin als 81. und 82. ins Ziel. „Es wirkte so, als absolvierten sie einen Volkslauf und nicht die olympische Entscheidung“, sagte Kurschilgen. Und wenn es wirklich so sei, dass den Hahner-Zwillingen das Ergebnis nicht so wichtig ist, „dann ist das respektlos und ein Schlag ins Gesicht aller anderen Athleten der deutschen Olympiamannschaft“, schimpfte er weiter.

Kurschilgen redet sich nicht einfach so in Rage. Und schon länger hat man den Eindruck, dass es den Hahner-Zwillingen und ihrem Manager Thomas Dold vor allem um die Öffentlichkeitswirksamkeit ihrer Auftritte geht. Das Strahlen der Läuferinnen wirkt jedenfalls inzwischen wie eine Maske. Aber vielleicht widerlegen sie ja noch den Eindruck, dass sie ihre schnellsten Zeiten schon hinter sich haben.

Zur Startseite