Eisbären Berlin: Sieg nach Penaltyschießen gegen Djurgarden Stockholm
Die Eisbären Berlin feiern ihren ersten Sieg in der Champions Hockey League. Der Erfolg im Penaltyschießen gegen Djurgarden Stockholm dürfte aber zu spät kommen, um in Europa noch etwas zu reißen.
Wo ein Wille ist, muss nicht unbedingt auch ein Weg sein. Die Eisbären hatten sich für die Champions Hockey League (CHL) einiges vorgenommen, sind aber bereits nach vier Vorrundenspielen im neu gegründeten europäischen Wettbewerb so gut wie gescheitert. Daran dürfte auch der 4:3 (1:1, 1:1, 1:1/1:0)-Erfolg nach Penaltyschießen am Sonntag gegen Djurgarden Stockholm nicht mehr viel ändern. Immerhin bleibt den Berlinern, die mit jetzt drei Punkten weiterhin Letzter in der Gruppe D sind, noch die theoretische Chance auf das Erreichen des Achtelfinals. „Wir sind noch im Turnier und kämpfen weiter“, sagte Trainer Jeff Tomlinson, der mit der Leistung seiner Mannschaft an diesem Tag „sehr zufrieden“ war.
Allerdings wollten nur 5660 Zuschauer die Eisbären gegen Djurgarden sehen. Die bisherigen Ergebnisse in der CHL hatten den Fans nicht unbedingt Appetit auf mehr gemacht. Zwar erzielten zweimal Petr Pohl und Frank Hördler aus dem Spiel heraus insgesamt drei Treffer für die Eisbären, doch zum ersten Drei-Punkte-Sieg reichte es für die Berliner nicht. Und der war angesichts der Tabellensituation eigentlich Pflicht.
Nur 5660 Zuschauer waren beim Spiel dabei - wenig für Eisbären-Verhältnisse
Mangelnder Einsatz war den Eisbären dabei nicht abzusprechen, auch am Sonntag gingen die Berliner keinem Zweikampf aus dem Weg. Vielleicht lag das auch mit daran, dass nach dem 2:3 vom Freitag bei Djurgarden noch einige offene Rechnungen zu begleichen waren. Darin Olver hatte sich in Stockholm vorzeitig vom Eis geprügelt, auch André Rankel erlebte das Spielende nach einem Stockschlag nicht mehr aktiv mit. Dazu kam die nachträgliche Strafe für Mark Bell, der wegen eines Stockstichs für ein Spiel gesperrt wurde und deshalb am Sonntag zuschauen musste.
Auch in Berlin ging es durchaus ruppig zu, immer wieder gab es kleinere Scharmützel mit den schwedischen Kontrahenten. Wohlwollend ließe sich daraus ableiten, dass die Eisbären sich in dieser Saison wieder wehren wollen. Spiele werden aber in der Regel nicht auf der Strafbank gewonnen – zwei Tore machten die Schweden mit einem Mann mehr auf dem Eis. Immerhin: Fit wirkt die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson. Und auch das Powerplay, dem in der neuen Saison wegen der kleineren neutralen Zone eine noch größere Bedeutung zukommt, funktioniert zum Teil schon ordentlich. Fünf ihrer elf Treffer in der CHL erzielten die Berliner in Überzahl.
Am 12. September starten die Eisbären in Augsburg in die DEL-Saison
Defensiv hat die Mannschaft hingegen noch Schwächen. Das liegt nicht unbedingt am Unterzahlspiel und auch nicht am neuen Torwart Petri Vehanen. Der erfahrene Finne zeigte gegen Djurgarden am Sonntag mehrfach seine Klasse und ist wie Stürmer Pohl sicher ein Gewinn für das Team. Dennoch sind 15 Gegentore in vier Spielen deutlich zu viel, auch wenn die CHL-Gegner durchaus gehobenen europäischen Ansprüchen genügen.
Diese Erfahrung mussten auch einige andere deutsche Teams bei ihren teils deutlichen Niederlagen in der CHL machen. Die Eisbären hielten in ihren vier Spielen in Europa zumindest gut mit. Und können nun auch noch ein Erfolgserlebnis für den Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am kommenden Freitag bei den Augsburger Panthern mitnehmen. Zwar geht Trainer Tomlinson nicht unbedingt davon aus, dass der Pflichtspielvorsprung durch die Partien in der CHL ein Vorteil für die nationale Liga ist. Doppeltorschütze Petr Pohl, der wie Matt Foy auch im Penaltyschießen gegen Stockholm traf, glaubt aber: „Jeder Sieg hilft, erst recht gegen starke Gegner.
Und Selbstvertrauen können die Eisbären nach der enttäuschenden Vorsaison sicher gut gebrauchen.
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