Formel 1 in Montreal: Sebastian Vettel mindert Hamiltons historische Chance
Der britische Formel-1-Pilot kann mit einem Sieg in Kanada in einer Statistik mit Michael Schumacher gleichziehen. Von der Pole startet aber Sebastian Vettel.
Für Lewis Hamilton lief es am Samstag nicht gut. Der Formel-1-Pilot fuhr im Qualifying zum Großen Preis von Kanada nur auf Platz vier, ausgerechnet sein härtester WM-Konkurrent Sebastian Vettel dagegen auf die Pole Position – 0,093 Sekunden vor Hamiltons Mercedes-Kollege Valtteri Bottas und Max Verstappen im Red Bull.
Sicher ist erstmal nur: Die letzte Schikane auf dem 4,361 Kilometer langen Rundkurs in Montreal zählt zum berüchtigsten, weil schwierigsten Streckenabschnitt, den der Rennkalender zu bieten hat. An der „Wall of Champions“ ist schon so manch Weltmeister im Bestreben nach der optimalen Rundenzeit hängen geblieben und zahlreiche Nicht-Weltmeister sowieso. Mit Michael Schumacher, Damon Hill und Jaqcues Villeneuve verzweifelten 1999 gleich drei Weltmeister in einem Rennen an der Kurve vor der Start-Ziel-Geraden.
Auch an die Rennen 1991, 1997, 2004, 2007 und 2011 dürften sich die (älteren) Motorsportfans noch gut erinnern. 1991 verschenkte Nigel Mansell den Sieg auf der letzten Runde, weil er diese gemächlich zu Ende fuhr. Dumm nur, dass sein Vorsprung auf Nelson Piquet nicht so groß war wie gedacht. 1997 fuhr Michael Schumacher bereits nach 54 Runden zum Sieg, weil Oliver Panis einen Unfall baute und sich dabei beide Beine brach. 2004 gewann Schumacher wieder, was einen Weltrekord bedeutete. Der damalige Ferrari-Pilot siegte zum siebten Mal auf einer Strecke.
Nun könnte Lewis Hamilton mit Schumacher gleichziehen, der Kanada-Rundkurs liegt ihm. 2007 siegte er dort zum ersten Mal, weitere fünf Erfolge folgten. Sollte der WM-Führende am Sonntag wieder triumphieren, hätte auch er sieben Mal in Montreal gewonnen.
Besonders bei Hamiltons erstem Sieg war einiges geboten: Fernando Alonso landete viermal abseits der Strecke, viermal gab es eine Safety-Car-Phase, dazu zwei Disqualifikationen und zwei Stop-and-Go-Strafen.
2011 mussten die Besucher viel Zeit investieren. Bei Jenson Buttons Sieg fuhren die Autos rund vier Stunden lang im Kreis. Wegen Unfällen und Regen war das Safety Car satte 30 Runden lang auf der Strecke – weshalb der Grand Prix 2011 mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von knapp 75 Stundenkilometern auch als der langsamste in die Geschichtsbücher einging.