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Stuttgarts Sportdirektor Robin Dutt steht vor einer ungewissen Zukunft.
© dpa

VfB Stuttgart: Robin Dutt blockiert die Zukunft

Beim VfB Stuttgart tobt ein bizarrer Machtkampf, in dessen Mittelpunkt Robin Dutt steht. Das stillose Gezänke gefährdet den gesamten Verein. Ein Kommentar.

Dass der VfB Stuttgart nicht geräuschlos in die Zweite Liga absteigen würde, war durchaus zu erwarten. Wie krachend der Deutsche Meister von 2007 nach dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte nach 1975 im Chaos versinkt, ist allerdings überaus besorgniserregend. Nachdem Präsident Bernd Wahler zurücktrat und Trainer Jürgen Kramny seines Jobs enthoben wurde, tobt im führungslosen Verein ein bizarrer Machtkampf, in dessen Mittelpunkt Sport-Vorstand Robin Dutt steht.

Als einziger der Architekten des Desasters will der 51-Jährige nicht freiwillig gehen. Ob er bleiben darf, ist fraglich. Formal muss das der tief gespaltene Aufsichtsrat entscheiden, im Hintergrund aber hat längst ein einflussreicher Sponsor das Ruder übernommen. Beim Autobauer Mercedes nimmt die Sorge zu, der eigenen Ruf könnte Schaden nehmen, wenn sich die Sache weiter so planlos hinzieht. Eine schnelle Lösung ist gefordert. Das stillose Gezänk gefährdet die Zukunft der Schwaben.

In Sachen Dutt geht ein tiefer Riss durch den Klub und die Stadt. Pro oder contra, das ist die Frage. Selbstkritik schimmert in den Statements des umstrittenen Sport-Vorstands selten durch. Er habe seinen Anteil, aber das große Chaos hätten andere verursacht. Das mag zum Teil stimmen. Nur ist es inzwischen fraglich, ob ein Neuanfang unter solchen Vorzeichen überhaupt möglich ist. Der Niedergang des schwäbischen Fußballklubs begann sicher lange vor Dutt, der aktuelle Manager aber wirkte wie ein Brandbeschleuniger. Die Frage um seine Zukunft blockiert die Zukunftsplanung für den gesamten Klub.

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