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Meist in vorderster Front. Christopher Froome wird wohl seine zweite Tour de France gewinnen.
© AFP

Tour de France in L'Alpe d'Huez: Quintana attackiert, Froome verteidigt das Gelbe Trikot

Nairo Quintana hat auf der letzten schweren Bergetappe noch einmal alles versucht. Doch der Rückstand auf Christopher Froome war dann doch zu groß. Der Brite steht damit vor dem Sieg bei der Tour de France.

Christopher Froome hat die letzte entscheidende Hürde auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg bei der Tour de France nach 2013 mit Ach und Krach genommen. Der 30 Jahre alte Brite überstand den spannenden Showdown in den Alpen nach seiner kleinen Schwächeperiode vom Vortag nur knapp. An seine starken Vorstellungen aus den Pyrenäen war nicht mehr zu denken. Ohne seinen Helfer Richie Porte hätte auf dem Weg nach L'Alpe d'Huez wahrscheinlich noch akute Gefahr für sein Gelbes Trikot bestanden.

Der zweitplatzierte Nairo Quintana versuchte am Samstag in einem gnadenlosen Duell gegen Froome alles. Aber es reichte nur, um dem Briten erneut 1:26 Minuten abzunehmen. Das war zu wenig für einen Machtwechsel an der Spitze der 102. Tour de France. Den prestigeträchtigen Tagessieg auf 1850 Meter Höhe sicherte sich Tibaut Pinot 18 Sekunden vor Quintana. Der FDJ-Kapitän holte den dritten Etappensieg für die Franzosen.

Froome rettete als Tagesvierter 1:12 Minuten Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Quintana in die letzte Tour-Etappe. Gefahr für sein Gelbes Trikot besteht da auf den 109,5 Kilometern von Vile d'Avray auf die festlich geschmückten Champs Èlysées in Paris nicht mehr. Die letzte Tour-Etappe am Sonntag ist für die Klassementsfahrer traditionell eher ein heiterer Ausflug, bei dem schon unterwegs - für die Kameras - Champagner gereicht wird.

Froome hat vor der letzten Etappe noch 1:12 Minuten Vorsprung auf Quintana

Auf der nur 110 Kilometer langen „Sprintetappe“ in den Alpen ging es auf dem Weg nach L'Alpe d'Huez noch einmal hoch her. Froome und sein wiedererstarktes Sky-Team erstickten zunächst fast alle Angriffe im Keim. Dabei zeichneten sich die zuletzt nicht sehr überzeugenden Porte und Wouter Poels als Froome-Helfer besonders aus. „Das war unglaublich heute, das Movistar-Team hat alles versucht. Aber zum Glück hat es meinem Freund Chris gereicht“, sagte Porte, der das Sky-Team zum Saisonende verlassen wird.

Zunächst attackierte der drittplatzierte Alejandro Valverde beim Aufstieg zum Col de la Croix de Fer 58 Kilometer vor dem Ziel. Dann folgte sein Teamkollege Quintana. Aber Froome ließ beide nicht weiter weg als rund 20 Sekunden. Am letzten Anstieg versuchte es Quintana, der bei seinem Tour-Debüt 2013 auf Anhieb Zweiter hinter Froome geworden war, noch zweimal. Diesmal kam er weg und inszenierte eine grandiose Jagd nach dem Maillot Jaune.

Der 13,8 Kilometer lange Schlussanstieg in das Skiparadies wurde für die Profis wieder zur Fahrt durch die wohl verrückteste Partymeile der Welt. Hundertausende Zuschauer feierten Radsport-Karneval im Juli. Nach den tätlichen Angriffen auf Spitzenreiter Froome in den vergangenen Tagen blieb es beim turbulenten Aufstieg durch die 21 Serpentinen diesmal friedlich. Dem Slowaken Peter Sagan ist das Grüne Trikot des Punktbesten nicht mehr zu nehmen. Er wird es am Sonntag in Paris zum vierten Mal in Serie in Empfang nehmen können.

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