WM 2014: Mexiko schlägt schwaches Kamerun 1:0
Verdienter Sieg für Mexiko im zweiten WM-Spiel. Gegen Kamerun hadern die Mexikaner erst mit dem Schiedsrichter, belohnen sich für ihre engagierte Leistung letztlich aber noch.
Entsetzt schaute Giovani dos Santos zum Linienrichter. Dann zum Schiedsrichter. Beide verzogen keine Miene, niemand deutete Richtung Mittelkreis. Es dauerte einige Sekunden, dann realisierte Mexikos Angreifer, was da vor sich ging und begann wüst zu schimpfen.
Dos Santos war lange die tragische Figur beim zweiten Spiel der Gruppe A zwischen Mexiko und Kamerun. In der ersten Halbzeit wurden ihm zwei reguläre Treffer durch Schiedsrichter Wilmar Roldan aus Kolumbien nicht anerkannt. Beide Male entschied Roldan auf Abseits, beide Male lag er falsch. Wie schon das Eröffnungsspiel wurde auch das zweite Spiel bei dieser Weltmeisterschaft von einer schwachen Leistung des Schiedsrichters überschattet. Am Donnerstag hatte der Japaner Juichi Nishimura Brasilien durch ein Elfmetergeschenk den Turnierstart gegen Kroatien erleichtert. Anders als bei der Auftaktpartie entschieden Roldans Fehler jedoch nicht über Sieg und Niederlage. Mexiko ließ sich von den Entscheidungen nicht beeinflussen und siegte hoch verdient 1:0 (0:0) gegen Kamerun.
"Wir haben uns von den Fehlentscheidungen nicht beirren lassen und einfach weiter gemacht", sagte Mexikos Trainer Miguel Herrera.
Wieder gibt es fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen
Im Dauerregen von Natal war Mexiko die bessere Mannschaft. Hinter den Toren bildeten sich Pfützen, der Platz war durchnässt, ließ sich aber trotzdem gut bespielen. Mexiko kam mit den Bedingungen besser zurecht. Die Mittelamerikaner verfügten über die bessere Spielanlage, ihr Passspiel zeugte von großer Ballsicherheit. Abgesehen von dos Santos' nicht anerkannten Toren besaß Kapitän Hector Moreno die beste Möglichkeit für Mexiko. Dass Moreno die Flanke nicht verwerten konnte, lag aber nicht an seinem Unvermögen, sondern an Rafael Marquez. Der Kapitän behinderte Moreno beim Kopfballversuch. Kamerun hatte nur Mitte der ersten Halbzeit eine gute Phase, Samuel Eto'o und Eric Maxim Choupo-Moting vergaben freistehend gute Möglichkeiten. An die gute Leistung aus dem Vorbereitungsspiel gegen Deutschland konnte die Mannschaft von Trainer Volker Finke nicht anknüpfen.
Gleich zu Beginn der der zweiten Halbzeit tauchte Mexikos Angreifer Oribe Peralta frei vor Kameruns Torwart Charles-Hubert Itandje auf. Itandje blieb zunächst Sieger, musste sich nach gut einer Stunde aber Peralta geschlagen geben. Dos Santos hatte geschossen und Itandje nur nach vorn abgewehrt. Peralta war als Abstauber zur Stelle. Dieses Mal zählte der Treffer.
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