Fußball-Weltmeisterin aus den USA: Megan Rapinoe wirft Trump Ausgrenzung vor
US-Stürmerin Megan Rapinoe will sich von der Trump-Regierung nicht vereinnahmen lassen. Auch eine Einladung aus dem Weißen Haus will sie ignorieren.
Fußball-Weltmeisterin Megan Rapinoe hat ihre Kritik an US-Präsident Donald Trump erneuert. „Ihre Botschaft grenzt Menschen aus. Sie grenzen mich aus, Sie grenzen Menschen aus, die wie ich aussehen, Sie grenzen 'people of colour' aus, Sie grenzen Amerikaner aus, die Sie vielleicht unterstützen“, sagte die Kapitänin des US-Teams am Dienstag (Ortszeit) dem Sender CNN.
Trumps Slogan „Make America Great Again“ („Macht Amerika wieder großartig“) müsse überdacht werden, denn dieser blicke auf eine Zeit zurück, die nicht für alle großartig gewesen sei. Der Präsident habe die große Verantwortung, sich in dem Land um jeden einzelnen Menschen zu kümmern, dies müsse er besser machen, ergänzte die 34-Jährige.
Rapinoe bekräftigte, dass sie nicht die Absicht habe, nach dem WM-Sieg ins Weiße Haus zu gehen. Dieser Meinung seien auch andere Teammitglieder, die sie darauf angesprochen habe. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand im Team Interesse daran hat, die Plattform herzugeben, an der wir so hart gearbeitet haben.“ Es dürfe nicht sein, dass die Regierung den Erfolg vereinnahme oder korrumpiere.
Trump hatte im vergangenen Monat getwittert, dass er das Team nach Washington einladen würde. Rapinoe hatte jedoch zuvor angekündigt, dass sie nicht kommen werde. „Ich werde nicht in das beschissene Weiße Haus gehen“, hatte die Fußballerin gesagt. In dem CNN-Interview bedauerte sie ihre Wortwahl, hielt aber an ihrem Entschluss fest.
Nach dem 2:0-Sieg im Finale gegen Europameister Niederlande am Sonntag waren die US-Spielerinnen ins Kapitol eingeladen worden. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die ranghöchste Demokratin Nancy Pelosi, hatte dem Team auf Twitter zum Titelgewinn gratuliert und teilte mit, dass sie auf vielfachen Wunsch aus beiden Parteien die Spielerinnen einzeln oder als Team ins Kapitol eingeladen habe. Die Einladungen der Demokraten wolle sie annehmen, sagte Rapinoe. (dpa)