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Rufe aus Berlin. Matheus Cunha schoss Brasilien zu Olympia.
© Luisa Gonzalez/Reuters

Neuzugang schießt Brasilien zu Olympia: Matheus Cunha bringt das mit, was Hertha BSC zuletzt gefehlt hat

Matheus Cunha war Herthas und letzte Verpflichtung in diesem Winter. Kehrt er rechtzeitig aus Südamerika zurück, könnte er schon in Paderborn eine Option sein.

Es dürfte dieser Tage gar nicht so einfach sein, bei Hertha BSC Menschen mit echter und nicht nur aufgesetzter guter Laune zu finden. Aber das könnte sich schon in dieser Woche entscheidend ändern. Irgendwann in den nächsten Tagen wird nämlich Matheus Cunha, Herthas vierte und letzte Neuverpflichtung dieses Winters, in Berlin erwartet. Er dürfte in ganz anderer Stimmung sein als seine neuen Kollegen.

Während Herthas Stammbelegschaft noch an der Niederlage gegen Mainz 05 zu knabbern hat, wird Cunha mit dem Hochgefühl eines persönlichen Triumphs nach Deutschland zurückkehren. Der 20 Jahre alte Brasilianer hat in der Nacht zu Montag durch einen 3:0-Erfolg gegen den Erzrivalen Argentinien die Qualifikation für das olympische Fußballturnier in diesem Sommer perfekt gemacht. Cunha gelangen dabei zwei Tore; den dritten Treffer steuerte der Leverkusener Paulinho bei.

Cunha wird Torschützenkönig des Turniers

Vor allem das erste Tor des Neu-Herthaners war sehenswert. Nach einer missglückten Kopfballrückgabe eines argentinischen Verteidigers erkannte Cunha die Situation, er lupfte den Ball über den Torhüter hinweg und traf schließlich im zweiten Versuch, nachdem ein Abwehrspieler zunächst noch auf der Linie hatte klären können. Insgesamt wurde Cunha mit fünf Treffern beim Olympia-Qualifikationsturnier in Kolumbien Torschützenkönig.

Spielwitz und Tore – der Neue, für den Hertha 18 Millionen Euro an den Ligakonkurrenten Rasenballsport Leipzig gezahlt hat, bringt genau das mit, was den Berlinern zuletzt gefehlt hat. Seitdem Jürgen Klinsmann die Mannschaft trainiert, hat sie in neun Spielen gerade mal acht Tore erzielt.

Auch die Zahl der erspielten Chancen ist dürftig. „Matheus ist ein junger Spieler mit enormen Potenzial, der trotzdem schon seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat“, hat Herthas Manager Michael Preetz nach Cunhas Verpflichtung gesagt. „Er kann im Zentrum und hängend spielen, damit macht er unser Angriffsspiel variabler.“

In dieser Saison ist Cunha noch ohne Tor

Für Leipzig sind dem Brasilianer in 35 Bundesligaeinsätzen zwei Treffer gelungen; in dieser Saison hat er in zehn Spielen kein einziges Mal getroffen – allerdings stand er auch nur zwei Mal in der Startelf. Cunha wäre bei Hertha auch eine Option für die Zehnerposition, die seit dem Weggang von Ondrej Duda vakant ist. Vor allem in den jüngsten Heimspielen gegen Schalke und Mainz war die fehlende Kreativität im Mittelfeld eklatant.

Wenn Hertha den Ball hat, wird die ganze Hilflosigkeit offenkundig. Das Problem droht auch am Samstag im Spiel beim Tabellenletzten Paderborn. Ob Matheus Cunha dann schon Abhilfe schaffen kann? Noch wissen sie bei Hertha nicht, wann der Neue in Berlin einfliegt. Doch wenn er nicht allzu spät in dieser Woche ankommt, ist Cunha fast automatisch ein Kandidat für die Startelf.

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