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Blau-weiße-Heimat? Bislang war Markus Weinzierl in Gelsenkirchen nur als Augsburger Trainer zu Gast.
© dpa

Vor Wechsel zum FC Schalke 04: Markus Weinzierl: "Was habe ich denn zu verlieren?"

Die Verpflichtung von Markus Weinzierl beim FC Schalke 04 ist offenbar perfekt. Der Trainer spricht schon über sein wahrscheinliches Engagement bei den Schalkern.

Nach wochenlangem Vertragspoker steht die Verpflichtung von Trainer Markus Weinzierl beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 kurz bevor. Zwar gab es bis Dienstagmittag noch keine offizielle Bestätigung für den Wechsel des 41-Jährigen vom Bundesligakonkurrenten FC Augsburg. Doch soll Weinzierl dem Vernehmen nach in Gelsenkirchen bald als Nachfolger von André Breitenreiter präsentiert werden. Schalke wollte das zunächst weder bestätigen noch dementieren.

"Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte?"

Im Gespräch mit der Wochenzeitung "Zeit" äußerte sich Weinzierl nun erstmals zu seinem bevorstehenden Wechsel. Der gebürtige Straubinger bittet die Augsburger Fans um Verständnis für seine Entscheidung: „Wir haben alles erreicht, was wir zusammen erreichen konnten“, sagt Weinzierl. „Jetzt muss einer mit neuen Ideen und neuen Visionen übernehmen.“ Weinzierl, der vorher den FC Regensburg trainierte, glaubt nicht, dass das Engagement bei Schalke ihn überfordern könnte: „Was würden Sie denn an meiner Stelle machen? Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte? (…) Ich weiß, dass das nicht einfach wird. Aber was habe ich denn zu verlieren? Wenn es schiefgeht, dann bin ich einer von vielen, die es nicht geschafft haben.“ Aber: „Es wird nicht schiefgehen. Weil ich mich lange darauf vorbereitet habe.“

Folgt Dirk Schuster Weinzierl beim FC Augsburg?

Laut „Bild“ könnte Weinzierl bereits am Mittwoch vorgestellt werden. Dazu passt, dass Darmstadts Trainer Dirk Schuster seinen Klub darüber informierte, dass ihm eine Anfrage aus Augsburg vorliegt.

Weinzierl wird seit Wochen als neuer Schalke-Coach gehandelt. Doch die Verhandlungen ziehen sich hin, weil es noch Details zu klären gibt. Die von Augsburg für die vorzeitige Freigabe aus dem bis 2019 datierten Vertrag angeblich geforderte Ablösesumme von fünf Millionen Euro will Schalke nicht bezahlen. Eine Verrechnung mit Spielertransfers kommt für den neuen Manager Christian Heidel nicht infrage. Angeblich hat der FCA Interesse an den Schalkern Sidney Sam und Abwehrtalent Marvin Friedrich. „Das ist ein getrenntes Geschäft und wird genauso behandelt“, sagte Heidel.

Heidel und Weinzierl sollen Kontinuität bringen

Sicher ist: Weinzierl, der den FCA im Vorjahr in die Europa League führte und in dieser Saison vor dem Abstieg rettete, soll nach vier Jahren bei den Schwaben zusammen mit Horst-Heldt-Nachfolger Heidel auf Schalke endlich für Kontinuität sorgen und dem Team ein unter Breitenreiter vermisstes klares Spielkonzept vermitteln.

Zudem will Heidel die Kaderplanung nur in Absprache mit Weinzierl vorantreiben. Schon vor seinem offiziellen Amtsantritt fädelte der ehemalige Mainzer die ablösefreie Verpflichtung von Wolfsburgs Abwehrchef Naldo ein. Der Brasilianer ersetzt Joel Matip, der künftig beim FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp spielt. Heidel stellte klar, dass alle anderen Personalentscheidungen nur im Konsens mit dem neuen Coach erfolgen. „Die sportliche Entscheidung trifft der Trainer. Wenn es bei einem von beiden nicht passt, wird der Spieler nicht verpflichtet.“

Umbau aus dem Urlaub

Und es gibt einige ungeklärte Personalien und Hängepartien. Die Verträge von Roman Neustädter, der am Dienstag zum russischen EM-Kader stieß, dem von Dynamo Kiew ausgeliehenen Younes Belhanda, Sascha Riether, Ersatztorhüter Michael Gspurning und Bayern-Leihgabe Pierre-Emile Højbjerg laufen aus. Heidel will den Umbau angeblich von Sonntag an im Spanien-Urlaub weiter planen. Zuvor aber soll Klarheit in der Trainerfrage herrschen. (dpa)

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