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Schalkes Trainer Andre Breitenreiter kämpfte nach seinem Abschied mit den Tränen.
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Update

Breitenreiter geht „erhobenen Hauptes“: Schalke 04 erreicht Europa League

Bevor der alte Manager ganz weg und der neue da ist, verkündet der Trainer seinen eigenen Abgang. André Breitenreiter bedauert, dass man nicht mehr Geduld mit ihm hatte.

„Danke schön und bis bald.“ - mit diesen Worten und dem direkten Einzug in die Europa League hat sich André Breitenreiter vom FC Schalke 04 verabschiedet. Nach dem 4:1 (2:0)-Sieg bei der TSG Hoffenheim beendete der Trainer seine erste und letzte Saison beim stets unruhigen Revierclub als Tabellenfünfter der Fußball-Bundesliga. „Ich kann hier erhobenen Hauptes rausgehen“, meinte Breitenreiter am Samstag und wirkte gelöst nach dem ganzen Theater der vergangenen Wochen. Unmittelbar vor dem Anpfiff hatte der 42-Jährige seinen erwarteten Abgang bestätigt.

Seit Monaten wird Markus Weinzierl als Nachfolger gehandelt. Der Chefcoach des FC Augsburg wollte ein künftiges Engagement auf Schalke aber nicht bestätigen. „Es gibt von mir nichts zu sagen“, betonte der Chefcoach des FC Augsburg. „Ich bin nicht in der Position, etwas zu verkünden.“

Breitenreiters Nachfolger bleibt jedenfalls der Gang durch die Europa-League-Qualifikation erspart. Die Kraichgauer beendeten eine Zittersaison auf Rang 15. Vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim trafen Klaas-Jan Huntelaar (7. Minute), Eric Maxim Choupo-Moting (14.) und Leroy Sané (56.) für die Gäste. Mark Uth (41.) hatte die TSG zwischenzeitlich auf 1:2 herangebracht. Hoffenheims Fabian Schär (89.) unterlief noch ein Eigentor.

Vor der Gäste-Kurve flossen bei Breitenreiter Tränen

„Ich habe diese Woche mit Christian Heidel Kontakt gehabt. Er hat mir sehr offen und direkt die Entscheidung mitgeteilt, dass ich heute mein letztes Spiel zusammen mit den Jungs des FC Schalke auf dem Platz genieße“, sagte Breitenreiter dem TV-Sender Sky vor der Partie. „Von daher habe ich das auch der Mannschaft mitgeteilt. Ich möchte da Klarheit haben und kein Rumgeeier.“ Heidel habe sich „sehr korrekt“ verhalten.

Der bisherige Manager des Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 ist bei den Gelsenkirchenern Nachfolger von Sportvorstand Horst Heldt. Breitenreiter war im vergangenen Sommer vom SC Paderborn gekommen, seinen bis 2017 datierten Vertrag darf er nicht erfüllen.

Die Schalker erfuhren von Breitenreiters Abgang bei dessen Ansprache im Mannschaftshotel. Nach dem Sieg feierten die Fans in der Kurve nicht nur die Spieler, sondern auch Breitenreiter und Heldt. Der Chefcoach beklagte sich noch über eine „gezielte Heztkampagne einzelner Medien gegen meine Person“, und sagte auch in Richtung Vereinsführung: „Schade, dass man nicht mehr Geduld hatte.“

Vor der Gäste-Kurve flossen bei Breitenreiter und Heldt dann noch ein paar Tränen - was Heldt eigentlich verhindern wollte. „Ja, scheiße, ich hab's nicht hingekriegt“, räumte er später grinsend ein.

Bei den Hoffenheimern durfte Jens Grahl zu seinem Abschied für Stammkeeper Oliver Baumann zwischen die Pfosten - und musste in der ersten Viertelstunde gleich zweimal hinter sich greifen. In einem typischen, etwas vogelwilden Spiel am Saisonende mit vielen Chancen nahmen es beide Mannschaften mit der Absicherung nicht so genau.

Hoffenheims Julian Nagelsmann darf seine erste Teil-Saison als jüngster Bundesliga-Chefcoach trotz der ersten Heim-Niederlage unter seiner Regie als großen Erfolg verbuchen. Der 28-Jährige hatte die Kraichgauer aus dem Tabellenkeller geholt. Nagelsmann kletterte - wie er den TSG-Fans versprochen hatte - zum Abschluss noch auf den Zaun, war dabei allerdings durch einen vorher zugezogenen Faserriss leicht gehandcapt und räumte ein: „Ich bin nicht so das Feierbiest.“ (dpa)

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