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Manager mit Bedacht. Oliver Ruhnert (l.) will nichts überstürzen.
© Matthias Koch

Kaderplanung beim 1. FC Union Berlin: Mario Götze muss warten

Der 1. FC Union hält sich auf dem Transfermarkt bisher zurück. Und daran wird sich auch nichts ändern – solange die eigenen Spieler nicht weggehen.

Die Transferperioden gehören für Manager zu den stressigsten Phasen. Immer wieder klingelt das Telefon, Spieler wollen den Verein verlassen, mit Beratern wird über mögliche Wechsel gesprochen und die Scouts haben die neuesten Berichte. Auch Oliver Ruhnert hat im Sommer und im Winter natürlich viel zu tun. Unions Manager ist erst am Dienstagabend im Trainingslager an der spanischen Costa Blanca eingetroffen, besondere Hektik scheint er bezüglich der Transferaktivitäten aber nicht zu haben.

Bisher hat mit Nicolai Rapp (ausgeliehen an Darmstadt 98) erst ein Spieler den Verein verlassen, Neuzugänge haben die Berliner nicht. Und laut Ruhnert wird das wahrscheinlich auch so bleiben. „Eine Ergänzung im Winter muss auch eine Verstärkung sein und uns helfen, das Ziel Bundesliga-Erhalt zu erreichen. Wir werden nicht einfach nur Leute verpflichten, weil andere das auch tun“, sagt Ruhnert.

In der Innenverteidigung ist die Situation aktuell ziemlich angespannt

Mit dem aktuellen Kader sieht er Union gut gerüstet für die Rückrunde, auch wenn die Berliner aktuell einige Verletzte zu beklagen haben. Akaki Gogia fällt schon lange wegen eines Kreuzbandrisses aus und ist erst gar nicht mitgereist nach Spanien. Im Trainingslager verletzten sich nun auch Joshua Mees und Lennard Maloney. Grischa Prömel und Keven Schlotterbeck arbeiten sich nach längeren Pausen gerade erst wieder an die Mannschaft heran und werden zum Rückrundenstart gegen Leipzig am kommenden Wochenende ziemlich sicher noch nicht zur Verfügung stehen.

Da auch Florian Hübner zuletzt unter einer Grippe litt und bisher sehr reduziert trainiert hat, ist die Situation vor allem in der Innenverteidigung ziemlich angespannt. Manager Ruhnert sieht dennoch keinen akuten Handlungsbedarf. „Ich glaube, dass wir mit dem, was wir haben, positiv in die Rückrunde gehen können.“

Grundsätzlich ausschließen will der Manager Neuzugänge aber nicht. Er und die Scouting-Abteilung beobachten den Markt natürlich intensiv. Sollte sich eine Möglichkeit für eine deutliche Verbesserung des Kaders bieten, würde Union diese nutzen und dafür auch eine Verschiebung des finanziellen Gefüges in Kauf nehmen.

Bestimmte Spieler bleiben für Union weiter unerreichbar

„Wir haben darauf geachtet, dass der Kader homogen ist, auch in der Gehaltsstruktur. Wenn wir aber einen Spieler aus der Topkategorie bekommen könnten, wäre es gar kein Problem, dass auch der Mannschaft zu vermitteln“, sagt Ruhnert. Bestimmte Spieler bleiben für Union jedoch trotz der zusätzlichen Einnahmen in der Bundesliga weiter unerreichbar. „Mario Götze werde ich sicher nicht anrufen“, sagt Ruhnert.

Während Zugänge also eher unwahrscheinlich sind, könnte sich auf der anderen Seite durchaus noch etwas tun. Spieler wie Florian Flecker oder Julius Kade kamen bisher gar nicht zum Zug und könnten ausgeliehen werden. Einen Abgang im Winter von Torjäger Sebastian Andersson schloss Ruhnert zwar nicht gänzlich aus, denn „kein Spieler ist unverkäuflich“, angesichts von dessen Bedeutung für Unions Fußball dürfte die Schmerzgrenze hier aber besonders hoch sein.

Es sei allerdings in jedem Fall die Aufgabe des Vereins, „vorbereitet zu sein, falls uns mal ein Spieler verlässt.“ Ob der im Sommer auslaufende Vertrag des Schweden eine Klausel für eine Verlängerung enthält, wollte Ruhnert erneut nicht kommentieren, er sagte aber: „Ich bin, was Andersson betrifft, relativ entspannt.“

Bei 15 Spielern läuft der Vertrag im Sommer aus

Neben dem Torjäger besitzen auch 14 weitere Spieler Verträge, die nach offiziellen Angaben im Sommer enden. Darunter sind Stammspieler wie Rafal Gikiewicz, Christopher Trimmel oder Christian Gentner, aber auch momentan eher wenig eingesetzte Profis wie Manuel Schmiedebach, Sebastian Polter und Felix Kroos. Ruhnert gibt sich dennoch gelassen. Auslaufende Verträge seien immer auch Chancen, am Kader zu arbeiten und würden Spieler dazu antreiben, sich noch mal besonders zeigen zu wollen, sagt er.

Ruhnert plant zweigleisig und ist dabei auch nicht zu Kompromissen bereit. Es werde keinen Spieler geben, dessen Vertrag nicht für die Erste und Zweite Liga gültig ist. „Wir wollen unbedingt in der Bundesliga bleiben“, sagt Ruhnert. „Wir arbeiten aber seriös und es gibt viele Beispiele von Vereinen, die nach einem Abstieg auf einmal einen riesigen Absturz erlebt haben.“

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