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Kasper und Sepp im Katar-Theater: Mohammed bin Hammam (l.) und Joseph Blatter.
© dpa

Skandal um WM 2022 in Katar: Joseph Blatter - fröhlich im Wüstensturm

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat bislang bereits reihenweise Verlierer hervorgebracht. Doch es gibt tatsächlich einen Gewinner, meint unser Redakteur. Ein Kommentar

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar bringt reihenweise Verlierer hervor. So sah es bisher aus. Angefangen mit den Gastarbeitern, die zu menschenunwürdigen Bedingungen die Infrastruktur aufbauen sollen. Für das Image der Fifa ist die Veranstaltung ebenso rufschädigend wie bislang für Katar. Denn die Fifa muss sich als gewissenlos beschimpfen lassen, Katar als weltfremd. Und auf den Fußball, der in der Wüstenhitze gespielt wird, freut sich auch niemand. Doch es gibt tatsächlich einen Gewinner.

Es ist derjenige, der bisher durch alle Unwetter des Fußballs durchgekommen ist und nun auch diesen Wüstensturm für sich zu nutzen weiß: Joseph Blatter. Der Fifa-Präsident ist im Laufe der Katar-Affäre erst einen harten Konkurrenten losgeworden. Jetzt kann er einen zweiten schwächen.

Zunächst fiel der Katarer Mohamed bin Hammam über allerlei Korruptionsvorwürfe. Er wollte eigentlich Blatter an der Spitze des Weltfußballs ablösen. Und nun gerät auch der nächste potenzielle Nachfolger Blatters ins Trudeln. Michel Platini galt schon als neuer Fifa-Regent, doch sein Einsatz für die Weltmeisterschaft in Katar lässt ernsthaft an seiner Zuneigung zum Fußball zweifeln. Inzwischen distanziert sich Blatter beinahe genüsslich von der Entscheidung für Katar. Er nennt sie einen Fehler und meint damit auch Platini.

Die Frage ist nur, ob Blatter auch die Größe hätte, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Gerade wenn sich die Korruptionshinweise bestätigen. Ein Wettkampfergebnis wird nach einer positiven Dopingprobe schließlich auch annulliert.

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