zum Hauptinhalt
Ganz nett. Islands Nationalspieler Rurik Gislason (links) mit Co-Trainer Sebastian Boxleitner.
© Maximilian Haupt/dpa

Islands Rurik Gislason: Huh, ist der schön!

Gegen Argentinien reicht es nur für einen Kurzeinsatz. In den sozialen Medien wird der Isländer trotzdem vergöttert. Seine Mitspieler spötteln schon über "Sexyrurik".

Rurik Gislason hat es derzeit, nun ja, nicht ganz leicht im isländischen WM-Team. Das liegt nicht etwa daran, dass der Spieler des Zweitligisten SV Sandhausen im Training mitunter etwas hölzern agiert. Nein, der blonde Wikinger mit den strahlend blauen Augen ist seit seinem Kurzeinsatz beim 1:1 gegen Argentinien das neue Sexsymbol des Fußballs – und das Gespött der eigenen Mannschaft.

Wann immer Gislason sich durch das Teamquartier der Isländer bewegt, muss er damit rechnen, dass ihm jemand hinterher pfeift. Und abends, nach dem Essen, findet sich stets irgendein Spaßvogel, der ihm den neuesten Follower-Stand seines Instagram-Accounts mitteilt – Tendenz: steigend.

Dabei hatte Rurik Gislason gegen Messi & Co. nur 27 Minuten gespielt und war dabei ziemlich unauffällig geblieben – rein fußballerisch zumindest. Optisch jedoch hatte der 1,84-Meter-Mann bereits überzeugt, als er noch an der Seitenlinie auf seine Einwechslung wartete. Bei 30.000 Instagram-Followern hatte der 30-Jährige vor dem Spiel gestanden. Drei Tage nach dem Argentinien-Match sind es über 500.000. Besonders viele Herzchen bekam ein Foto, das Gislason mit nachdenklichem Blick in der Umkleide zeigt.

Südamerikanerinnen schwärmen für den Isländer

Die allermeisten Klicks, Likes und Kommentare auf Gislasons Profil kommen dabei kurioserweise aus Südamerika. Allen voran aus Brasilien, wo die bekannte Schauspielerin Gabriela Lopes bei Gislasons Einwechslung via Social Media schwärmte: „Wie ist das nur möglich, dass man so schön ist?“

Die argentinische Leinwand-Heldin Gimena Accardi, die ebenfalls online von Gislasons optischen Vorzügen schwärmte, berichtete kurz darauf, dass innerhalb von nur 30 Minuten 40.000 ihrer Follower zu überzeugten Instagram-FollowerInnen des schönen Rurik wurden.

Da werden Erinnerungen wach an den Schweden Martin Dahlin, dem bei der WM 1994 in Amerika die Frauenherzen zuflogen, weil er dem US-Football-Star O. J. Simpson so ähnlich sah. Der echte Simpson war übrigens während der Eröffnungsfeier wegen Mordverdachts festgenommen worden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

2004, während der Europameisterschaft in Portugal, löste Dahlins Landsmann Freddie Ljungberg regelmäßig Kreisch-Alarm bei der weiblichen Bevölkerung aus. Der Arsenal-Star verdingte sich nebenbei auch als Unterhosen-Model für Calvin Klein. Und dann war da noch ein gewisser Carsten Jancker, der während der Weltmeisterschaft 2002 dank seiner imposanten Statur und des kahlen Schädels in Japan wie ein Halbgott verehrt wurde – und noch heute Fanpost bekommt. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

Gislaison ist die Aufmerksamkeit unangenehm

Nun also ist Rurik Gislason das kickende Sexsymbol. Ausgerechnet jener ruhige Bursche aus dem beschaulichen Sandhausen. Nach dem Spiel gegen Argentinien wurde er urplötzlich zum internationalen Werbestar – auch wenn er selbst vermutlich nichts davon mitbekam: Ein argentinischer Reiseanbieter hatte ein Foto von Gislason beim Baden gepostet und darunter Reisen nach Island feilgeboten. Manchmal verselbstständigen sich die Dinge eben während einer WM.

Und was sagt Rurik Gislason selbst zu all dem Zinnober? Vorläufig erstmal gar nichts. Ihm scheint die ganze Sache eher schrecklich peinlich zu sein. Im kleinen Kreis der Mannschaft aber soll Gislason einen faustdicken Streich gegen seinen Teamkollegen Kari Arnasson angekündigt haben. Der Defensivmann von Vikingur Reykjavik hatte den viralen Hype um Gislason nämlich gestartet, als er ein Foto des isländischen Teams versehen mit dem Hashtag #sexyrurik twitterte.

Am Freitag spielt Island übrigens gegen Nigeria. Man darf gespannt sein, ob der blonde Beau im afrikanischen Raum die gleiche Wirkung erzielt wie in Südamerika. Übrigens: Während dieser Artikel verfasst wurde, wuchs die Zahl von Gislasons Instagram-FollowerInnen um 2400. Wo soll das alles noch hinführen?

Der Tagesspiegel kooperiert mit dem Umfrageinstitut Civey. Wenn Sie sich registrieren, tragen Sie zu besseren Ergebnissen bei. Mehr Informationen hier.

Rolf Heßbrügge

Zur Startseite