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Weiter gesprächsbereit. Michael Preetz (l.) und Herthas Präsident Werner Gegenbauer wurden von den Aussagen von Andreas Geisel überrascht.
© dpa

Klub reagiert auf Geisels Aussagen: Hertha hofft auf die "Einzelmeinung"

Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) hat das Olympiagelände als Fläche für Herthas neues Stadion ausgeschlossen. Der Verein gibt die Hoffnung nicht auf.

Michael Preetz und Ingo Schiller, die beiden Geschäftsführer von Hertha BSC, waren gar nicht erst zur Vormittagseinheit auf der Anlage des SV Stegersbach erschienen. Präsident Werner Gegenbauer schaute zwar zu, wurde aber ausdauernd mit seinem Handy am Ohr gesichtet. Mit wem er gesprochen hat und worüber, das ist natürlich nicht bekannt. Aber es war offensichtlich, dass es für den Berliner Fußball-Bundesligisten an diesem Samstag Wichtigeres gab als die Pass- und Torschussübungen der Fußballer.

Seit einer guten Stunde war zu diesem Zeitpunkt die Meldung auf dem Markt, dass sich Herthas Groß- und Prestigeprojekt „Neues Stadion“ in der geplanten Form wohl nicht verwirklichen lassen würde. Der Standort Olympiagelände, den der Verein präferiert, kommt wohl endgültig nicht mehr in Frage. So zumindest hat es Innensenator Andreas Geisel in einem Interview mit dem Tagesspiegel gesagt.

Hertha ist von dieser Wendung wohl komplett überrascht worden – und keineswegs gewillt, die schönen Pläne von einem Neubau neben dem Olympiastadion nun endgültig zu den Akten zu legen. In einer Mitteilung erklärte der Verein am Nachmittag, er gehe aufgrund der parlamentarischen Sommerpause davon aus, dass es sich bei Geisels jüngsten Einlassungen zur Stadiondebatte „um eine Einzelmeinung handelt“. Nach der Sommerpause werde Hertha die Gespräche mit dem Senat fortsetzen. „Aus unserer Sicht gibt es durchaus noch Möglichkeiten, den Neubau an dem von uns favorisierten Standort zu realisieren“, heißt es in der Erklärung. „Dazu ist guter Wille auf beiden Seiten die beste Voraussetzung. Wir sind dazu unverändert bereit.“

Manager Preetz hatte in Herthas erstem Trainingslager in Neuruppin noch sehr optimistisch geklungen. „Wir wissen alle, dass wir die Entscheidungsträger in der Berliner Politik brauchen. Alle haben wir noch nicht überzeugt. Aber ich kann Ihnen versichern: Wir sind dran“, sagte er zum Bau eines neuen Stadions, das Hertha eigentlich bis 2025 realisieren möchte. „Es geht nicht um einen konkreten Termin, sondern darum, weiterhin viele Gespräche zu führen und Überzeugungsarbeit zu leisten, damit dieser Knoten irgendwann mal durchschlagen wird.“ Seit Samstag scheint der Knoten noch ein bisschen dicker geworden zu sein.

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