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Herthas Santiago Ascacibar (li.) und Myziane Maolida im Zweikampf mit Jerome Roussillon vom VfL Wolfsburg.
© imago images/Joachim Sielski

Fußball-Bundesligist stimmt sich auf das Pokalderby ein: Hertha BSC will Geschenke statt Einladungen verteilen

Für Hertha geht es weiterhin nur in kleinen Schritten vorwärts. Gegen Union muss im Vergleich zum Spiel in Wolfsburg eine klare Steigerung her.

Der Punkt reichte nicht, fand Torwart Koen Casteels. Von Unzufriedenheit in der Kabine berichtete Trainer Florian Kohfeldt. Beim VfL Wolfsburg werteten sie das 0:0 gegen Hertha BSC eindeutig als zwei verlorene Zähler. Richtig zufrieden waren die Berliner auch nicht. Aber dort galt das Augenmerk eher den positiven Dingen. Ein Punkt ist besser als kein Punkt, lautete der Tenor. Und: „Wir haben zu Null gespielt und einen Schritt gemacht“, sagte etwa Trainer Tayfun Korkut.

Es war nur ein kleiner Schritt. In der Tabelle der Fußball-Bundesliga, in der Hertha BSC aber Wolfsburg weiter hinter sich gelassen hat. Und auch in der Entwicklung der Mannschaft angesichts der spielerisch dürftigen Darbietung. Aber immerhin war es kein weiterer Schritt zurück wie vor einer Woche im Heimspiel gegen den 1. FC Köln.

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Eine Niederlage in Wolfsburg wäre auch mit Blick auf die anstehende Englische Woche sehr misslich gewesen. Hertha trifft jeweils zu Hause am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den 1. FC Union (20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) und am Sonntag in der Liga auf den FC Bayern.

Dass der Rückschlag ausblieb, lag zunächst weniger an Hertha. Die Gelegenheit zum ersten Sieg seit mehr als zwei Monaten war riesengroß für den VfL. „In der Anfangsphase haben wir die Wolfsburger in der einen oder anderen Situation eingeladen“, monierte Torwart Alexander Schwolow.

Doch die Gastgeber zeigten vor dem Tor eindrücklich, warum sie seit geraumer Zeit so erfolglos sind. Außerdem ärgerten sie sich über einen nicht gegebenen Elfmeter. Dafür war bei den Gästen der Frust wegen eines nicht gegebenen Tores groß. Auch hier also: Unentschieden.

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Gegen Köln hatte Hertha gut begonnen, dann entscheidend nachgelassen. Diesmal nahm sich die Mannschaft die Schwächephase am Anfang. Danach stabilisierten sich die Berliner immerhin. Das galt auch für Lukas Klünter, der zunächst Probleme auf seiner rechten Abwehrseite hatte. Weil Peter Pekarik positiv auf das Coronavirus getestet wurde und Deyovaisio Zeefuik nach England verliehen wurde, rückte der lange verletzte Klünter in die Startelf. Zum ersten Mal seit Mitte Mai 2021.

Korkut steht vor den Spielen gegen Union und die Bayern nur noch ein gelernter Rechtsverteidiger zur Verfügung. Aber auch hier bevorzugt der Trainer die positive Sichtweise. Er wollte nicht den personellen Engpass thematisieren, sondern hob hervor, dass Klünter nach der langen Pause „ein sehr ordentliches Spiel“ gemacht habe.

Nach dem zumindest nicht verlorenen Spiel in Wolfsburg richtete sich der Blick auf die Partie, in der es definitiv kein Unentschieden geben wird. Raus oder weiter heißt es, nach gut 13 Monaten mal wieder ein Sieg im Stadtderby oder die nächste Enttäuschung gegen Union.

„Das wird ein heißer Tanz“, kündigt Schwolow an. Sowohl Korkut als auch Innenverteidiger Niklas Stark sprachen davon, dass die Mannschaft den Fans „ein Geschenk“ machen will. Auf Einladungen an den Gegner wie in der Anfangsphase am Samstag sollte sie dabei allerdings lieber verzichten. Der 1. FC Union in seiner derzeitigen Form dürfte diese bestimmt gern annehmen.

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