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Stürmer Davie Selke schoss Hertha zuletzt gegen Bremen in Front.
© dpa

Fußball-Bundesliga: Hertha BSC will bei den Bayern wieder etwas holen

Hertha hat sich zuletzt immer gut gegen den FC Bayern angestellt. Das macht den Berlinern Mut für das nächste Spiel gegen den Rekordmeister.

Nach knappen 80 Trainingsminuten am Donnerstagvormittag verließen die beiden ältesten Fußballprofis von Hertha BSC gemeinsam den Übungsplatz. Vedad Ibisevic und Salomon Kalou bringen es zusammen auf 67 Jahre, beide sind trotz fortgeschrittenen Fußballeralters für den Berliner Bundesligisten aber nahezu unverzichtbar. Manager Michael Preetz hat sie einmal liebevoll wie wertschätzend als Sturmveteranen bezeichnet. Beide unterhielten sich beim Gang in die Kabine angeregt miteinander. Immerhin steht am Samstag ein echtes Highlight an. Hertha muss zum Rekordmeister FC Bayern.

Kapitän Ibisevic ist für das Spiel gesperrt

Vedad Ibisevic wird sich ein bisschen ärgern. Er, der beim 2:0-Sieg im Hinspiel gegen die Bayern Ende September die Berliner in Führung erzielt hatte, muss nun im Rückspiel eine Gelbsperre absitzen. Die fünfte Gelbe Karte hatte er sich vor einer Woche von der Ersatzbank aus abholt, was nun wirklich nicht so oft in der Bundesliga passiert. Im Spiel gegen Bremen war es auf Höhe der beiden Trainerbänke zu einer Rudelbildung gekommen, als Kapitän wollte Ibisevic eigentlich schlichten, doch das gelangt dem gelegentlich impulsiven Bosnier nicht. Der Schiedsrichter verwarnte ihn.

In München wird Herthas Trainer Pal Dardai Davie Selke im Sturmzentrum aufbieten, der zuletzt immer besser in Schwung gekommen ist. In den beiden zurückliegenden Spielen in Gladbach und gegen Bremen erzielte der 24-Jährige jeweils ein Tor. „Er hat immer einen großen Willen, es macht Spaß mit ihm zu arbeiten“, sagte Dardai, „ich hoffe, er bleibt dran.“ Herthas Trainer ist aber auch zu anderen personellen Wechseln gezwungen.

In Marvin Plattenhardt und Jordan Torunarigha fallen gleich zwei Spieler aus, die für die linke Abwehrseite bisher infrage kamen. Beim 21-jährigen Torunarigha sind wieder Probleme an der Achillessehne aufgetreten, die ihm zu einer mehrtägigen Pause zwingen. Vermutlich wird er auch für das darauffolgende Heimspiel gegen Mainz ausfallen. Plattenhardt hingegen plagen Probleme an den Adduktoren. Vor allem der erneute Ausfall von Torunarigha ist ärgerlich, zeigte der junge Mann zuletzt wieder deutlich ansteigende Form.

Arne Maier ist wieder einsatzbereit

So wird wohl Maximilian Mittelstädt, der zuletzt die offensive Rolle auf der linken Bahn innehatte, eine Position nach hinten rücken. Vor zwei Wochen hatte der 21-Jährige die Berliner im Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern München in Front geschossen, als Hertha erst in der Verlängerung 2:3 verlor. „Er macht es richtig gut, egal, ob in der Viererkette hinten oder in der Fünferkette vorne“, sagte Dardai. Der 42 Jahre alte Ungar sieht in Mittelstädt sogar einen künftigen A-Nationalspieler. „Er ist Linksfuß, mutig, schnell. Er hat fast alles, und in zwei, drei Jahren, wenn er gesund bleibt, entdecken sie ihn vielleicht.“

Offen bleibt vorerst noch, wer die Position im zentralen Mittelfeld neben Marko Grujic besetzen wird. Arne Maier, der zuletzt eine Woche lang aussetzen musste, absolvierte zuletzt wieder das Mannschaftstraining ohne Probleme. Allerdings schaute Herthas Trainer beim 20-Jährigen sehr genau hin, wie er erzählte. „Arne ist nach seiner Verletzung noch nicht ganz bei 100 Prozent, aber das ist völlig normal“, sagte Dardai. In Per Sjkelbred und Vladimir Darida verfügt er über zwei weitere Optionen. „Ich werde das erst am Spieltag entscheiden“, sagte Dardai. Wichtig sei am Ende vor allem die Tagesform und mentale Verfassung der Spieler. „Wir fahren nicht nach München, um nur dort sein und irgendwie mitzumachen“, sagte Dardai, „wir wollen dort auch etwas mitnehmen.“

Vor einem Jahr spielte Hertha 0:0 in München

Beim bislang letzten Gastspiel in München vor ziemlich genau einem Jahr holte Hertha beim 0:0 einen Punkt. Seitdem hat sich einiges bei den Bayern verändert – nicht zuletzt auf dem Trainerposten. Aber auch bei den Berlinern hat sich etwas getan. Auf die Frage, ob es für ihn ein zusätzlicher Anreiz sei, durch einen engagierten Auftritt in München den Dortmundern im Meisterrennen zu helfen, antwortete Dardai auf die ihm gegebene Art. „Privat bin ich ein Niko-Kovac-Fan“, sagte der Hertha-Trainer. „Aber nicht in diesem Spiel am Samstag.“

Schließlich sprang ihm auch noch Herthas Manager bei: „Wir wollen es für uns, nicht für Dortmund“, sagte Michael Preetz.

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