Erstes Spiel vor Zuschauern: Hertha BSC verliert 0:1 bei Ajax Amsterdam
Ungewohntes Erlebnis für die Fußballer von Hertha BSC. In Amsterdam sind gegen Ajax 6000 Zuschauer in der Arena. "Es war mega", sagt Herthas Torhüter Schwolow.
Die Spieler von Hertha BSC konnten zumindest mildernde Umstände geltend machen. Sie mussten in Amsterdam unter Bedingungen antreten, die sie einfach nicht mehr gewohnt sind. Beim Testspiel des Berliner Fußball-Bundesligisten verteilten sich auf den Rängen der Arena knapp 6000 Zuschauer. Ein solches Szenario haben deutsche Fußballer seit Anfang März nicht mehr erlebt.
Aber es war nicht der Grund, warum Hertha sich anfangs schwertat – und am Ende durch ein 0:1 (0:1) im zweiten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison die erste Niederlage kassiert. „Das war mega“, sagte Herthas Torhüter Alexander Schwolow über die Kulisse. „Selbst mit den wenigen Leuten hat es sich nach einer ordentlichen Atmosphäre angefühlt. Das hat man einfach so sehr vermisst.“
[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen:leute.tagesspiegel.de]
Schwolow stand gemeinsam mit den beiden anderen Zugängen dieses Sommers, mit Deyovaisio Zeefuik und Lucas Tousart, in der Elf, die Herthas Trainer Bruno Labbadia in der ersten Halbzeit aufs Feld schickte. Zur Pause wechselte er komplett durch.
Herthas erste Elf tat sich anfangs schwer. Ajax hatte den Ball, bestimmte das Spiel – und ging auch schon früh in Führung. Nach zehn Minuten traf Zakaria Labyad zum 1:0. Der Ball war von Krzysztof Piatek in der Mauer so abgefälscht worden, dass Schwolow keine Abwehrchance hatte. „Ajax ist in der Vorbereitung schon auf einem ganz anderen Stand“, sagte Herthas Torhüter. „Deswegen war unser Start ein bisschen holprig.“
Daishawn Redan traf nur den Pfosten
Mitte der ersten Halbzeit wurde Hertha etwa forscher. „Wir haben streckenweise sehr mutig rausgespielt“, sagte Labbadia, „haben aber die letzte Sauberkeit vermissen lassen.“ So bei einer guten Kontergelegenheit, die Jessic Ngankam mit einem unerklärlichen Pass in die Mitte selbst zunichte machte. Die beste Chance der ersten Hälfte hatte Karim Rekik mit einem Kopfballaufsetzer nach einer Ecke.
Die Neuen nach der Pause traten insgesamt mutiger auf, attackierten entschlossener und kamen dadurch zu einigen erfolgversprechenden Balleroberungen. Zum Ausgleich reichte es allerdings nicht – auch weil Daishawn Redan, geboren in Amsterdam, ausgebildet in der Ajax-Jugend, nur den Pfosten traf. Trotzdem war Trainer Labbadia nicht unzufrieden. „Alles in allem war es ein super Test für uns“, sagte er, „ein ganz, ganz wichtiger auch.“
Hertha Aufstellung, erste Halbzeit: Schwolow – Zeefuik, Stark, Rekik, Plattenhardt – Tousart, Darida – Lukebakio, Cunha, Ngankam – Piatek.
Zweite Halbzeit: Jarstein - Pekarik, M. Dardai, Torunarigha, Mittelstädt - Ascacibar, Maier - Leckie, Dilrosun - Redan.