Keine einzige Torchance auf beiden Seiten: Hertha BSC spielt gegen Mainz nur 0:0
Die Berliner bleiben zwar im vierten Spiel in Serie ungeschlagen, doch dieses Unentschieden bot insgesamt zu wenig. Eine erschreckend schwache Leistung.
Das Wetter war mies – und das Spiel nicht besser. Wenn Zuschauer im Olympiastadion am Dienstagabend zugelassen worden wären zu diesem Bundesligaspiel; ein Großteil hätte die Spielstätte ganz sicher wohl vor dem Schlusspfiff verlassen. Ein Vergnügen war es jedenfalls für keinen, der es mit Hertha BSC hält.
Das gilt freilich nicht für den FSV Mainz 05. Der als Tabellenvorletzter angereiste Gast dürfte nach dem lausigen 0:0 mit dem Punktgewinn durchaus zufrieden sein.
Die Berliner bleiben damit zwar auch im vierten Punktspiel in Serie ungeschlagen. Doch dieses Unentschieden war insgesamt doch viel zu wenig. Nach dem Derbysieg sollte eigentlich der zweite Heimsieg der Saison her. "Wir hätten das Spiel gerne gewonnen, aber dafür haben wir zu wenige Lösungen gehabt", sagte Herthas Trainer Bruno Labbadia hinterher.
Ein Spiel ohne echte Torchancen
Kurz nach Spielbeginn hatte es angefangen zu regnen. Es wurde ungemütlicher also sonst im zugigen Olympiastadion. Leider sollte sich auch das Spiel dem Wetter anpassen. Es entwickelte sich einer der spielerisch ärmsten Halbzeiten, die es an dieser Stätte in dieser Spielzeit gegeben hat. Und das will etwas heißen. Auf beiden Seiten gab es nicht eine einzige Torchance, die diesen Namen verdient gehabt hätte. Für die Mainzer war eine Halbwegschance ausschließlich dem Zufall geschuldet.
Im Vergleich zum vergangenen Wochenende und dem achtbaren 1:1 in Mönchengladbach hatte Herthas Trainer Bruno Labbadia seine Startelf an drei Stellen verändert. Matheus Cunha kehrte nach seiner Sperre zurück in die Aufstellung (für Vladimir Darida). Lucas Tousart und Deyovaisio Zeefuik verdrängten Dodi Lukebakio und Peter Pekarik zunächst auf die Ersatzbank.
Die Berliner taten sich schwer. Sehr sogar. Zuletzt hatten sie deutliche Fortschritte auch in spielerischer Hinsicht erkennen lassen. Doch gegen den Tabellenvorletzten fiel die Mannschaft von Labbadia wieder in alte Muster zurück. Die Mannschaft spielte unsicher wie vor Wochen.
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Eine Viertelstunde lang war Hertha das dominierende Team. Die Berliner hatten Kontrolle über den Ball und damit über das Spiel, doch aus ihrem Übergewicht sprang nichts Zwingendes heraus bis auf ein paar wenige Torannäherungen.
Nach einer Viertelstunde, der Regen war angeschwollen, hatte Hertha gefühlte 85 Prozent Ballbesitz. Doch das Spiel der Berliner blieb abschlusslos. Gegen Mitte der ersten Halbzeit verlor das ohnehin schwache Spiel noch einmal an Qualität.
Das Spiel der Herthaner wurde langsamer, flacher und damit auch durchschaubarer. Alles, was die Berliner taten, war für die Mainzer in dieser Phase leicht zu verteidigen.
Die Gastmannschaft von Trainer Jan-Moritz Lichte stand tief, aber auch sehr aufmerksam in der Defensive. Mit zunehmender Zeit trauten die Rheinhessen sich mehr zu und kamen über Konter in die Nähe des Berliner Tores von Alexander Schwolow. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff wären sie sogar beinahe in Führung gegangen.
Labbadia wendete sich immer mal wieder vom Spielfeld ab
Nach einer Flanke von Fernandes traf Jordan Torunarigha den Ball etwas unglücklich. Der Mainzer Martins Barreiro berührte den Ball auch noch, sodass dieser in einer komischen Kurve an die Latte des Berliner Tores segelte.
In der zweiten Halbzeit bemühte Hertha sich anfangs um mehr Tiefe in ihrem Offensivspiel und mehr Agilität. Das verflog aber rasch. Die wirklich erste gute Torchance hatten gleich die Mainzer. Kevin Stöger vergab eine flache Hereingabe nur knapp. Trotz ihrer defensiven Grundhaltung wirkten der FSV mitunter williger und griffiger.
Das Spiel der Gastgeber blieb streckenweise fahrig und unsauber. Sehr zum Ärger von Labbadia, der sich immer mal wieder vom Spielfeld abwendete.
Nach einer Stunde reagierte Herthas Trainer. Für Marvin Plattenhardt und Dilrosun kamen Maximilian Mittelstädt und Lukebakio. „Mehr Bewegung“, rief Herthas Trainer ihnen hinterher. Erhört sollte er nicht werden.
Der Dauerregen hatte sich inzwischen eingerichtet, und auch das Spiel wurde nicht wirklich besser. Herthas Stürmer Krzysztof Piatek köpfte eine mittelprächtige Flanke deutlich am Tor vorbei. Dann gab es den nächsten Doppelwechsel auf Berliner Seite. Für Zeefuik und Tousart kamen Pekarik für sein 200. Bundesligaspiel und Mathew Leckie auf den rutschigen Rasen.
Das alles änderte herzlich wenig daran, dass das insgesamt schwache Spiel der ersten Halbzeit im zweiten Abschnitt seine Fortsetzung fand. Zurück blieb im weiten Runde ein Schrecken über die schwache Leistung. "Ein Schritt zurück war es nicht", sagte Herthas Defensivspezialist hinterher, "aber schon blöd, ohne echten Torschuss."