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Herthas Lunge. Vladimir Darida meldet sich fit für das Spiel gegen Darmstadt.
© Imago

Heimspiel gegen Darmstadt: Hertha BSC hofft auf Vladimir Darida

Hertha BSC will am Samstag im Olympiastadion unbedingt einen Sieg gegen Darmstadt 98 und setzt dabei auf das Laufwunder Vladimir Darida.

Die Entdeckung der Woche sollte frei nach Pal Dardai seinem Assistenten Rainer Widmayer zufallen. „Pal“, rief Herthas Co-Trainer seinem Vorgesetzten nach einer Trainingseinheit entgegen, „Pal, die Jungs sind wieder so drauf wie vor ein paar Wochen.“ Pal Dardai erwähnte das gestern, weil es sicher nicht schaden kann, wenn seine Mannschaft noch einmal in Schwung gekommen ist vor dem letzten Saisonheimspiel am Samstag gegen Darmstadt und dem abschließenden Auswärtsspiel in Mainz in einer Woche. „60 000 kommen ins Olympiastadion, danke dafür“, sagte Dardai. „Ich erwarte von den Jungs, dass sie ein gutes Spiel abliefern. Wir wollen gewinnen.“

Vor ein paar Wochen, also vor dem schwarzen, weil sieglosen April, lief es noch ziemlich rund beim damaligen Tabellendritten. Nach dem Sieg über Ingolstadt am 27. Spieltag hatte Hertha BSC 48 Punkte und damit sechs mehr als Leverkusen und Mönchengladbach. In der Zwischenzeit ist bei fünf Anläufen nur ein Punkt hinzugekommen; Gladbach konnte mit den Berlinern gleichziehen, Leverkusen ist jetzt sogar acht Punkte voraus. Hertha sackte ab auf Platz fünf. Waren die Berliner dem Druck nicht gewachsen?

Hertha fehlten zuletzt Steherqualitäten

„Im vergangenen Jahr haben wir gegen den Abstieg gespielt, die Spieler hatten negativen Druck“, sagte Dardai. „Jetzt aber reden wir von positivem Druck, ich will befreite Spieler sehen und keine, die gehemmt sind.“ Das Gerede von der Champions League hätte geschadet. Dieses Ziel hat Dardai bewusst nie aufgegriffen. Vielmehr fokussierte der Verein sich auf das Erreichen des Pokalfinales im heimischen Olympiastadion, das schien der sportlichen Führung sehr viel wahrscheinlicher.

Nun ist noch Platz vier bis Platz sieben möglich. „Platz sieben möchte ich nicht wegen der dann gestörten Vorbereitung, Platz fünf und sechs wären okay“, sagte Dardai. Platz vier, der Qualifikationsplatz zur Champions League, wäre ein Traum, „liegt aber nicht mehr in unserer Hand“, wie es Dardai sagte. Dafür fehlten seiner Mannschaft auf der Zielgeraden Steherqualitäten. Fast schon traditionell, möchte man meinen. In der vergangenen Saison gelang in den letzten acht Spielen nur ein Sieg, in der Spielzeit davor gar nur einen in den letzten zwölf Spielen.

Die Gründe für das aktuelle Durchsacken liegen sowohl im Physischen als auch im Psychologischen. Die Laufleistung ist für das Spiel der Berliner von essenzieller Bedeutung. Dem Gegner keinen Raum bieten durch eine fleißige Arbeit gegen den Ball, so lautet Dardais taktisches Credo. In diesem Punkt erreichte Hertha zuletzt nicht mehr die Werte der Hinrunde, auch weil ein Spieler wie Laufwunder Vladimir Darida angeschlagen war. Nun steht er wieder zur Verfügung. Psychologisch hat das 0:3 im emotional überladenen Pokalhalbfinale gegen Dortmund der Mannschaft einen Knacks verpasst. „Wir brauchen einen Heimsieg gegen Darmstadt“, sagte Dardai. Das hätten die Fans, aber auch seine Spieler nach dieser Spielzeit verdient. „Wenn wir unser Konzept durchziehen, habe ich keine Sorge. Unser Konzept heißt Angriffspressing.“ So ganz war ihm die Entdeckung seines Assistenten Widmayer auch nicht verborgen geblieben.

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