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Der Führungstreffer. Marko Grujic jubelt über das 1:0 – und letztlich auch über das 2:2 zum Schluss.
© Alexander Hassenstein/Reuters
Update

Gefühlter Sieg gegen RB Leipzig: Hertha BSC erkämpft sich in Überzahl einen Punkt

Hertha BSC spielt in der Bundesliga eine halbe Stunde in Überzahl und liefert RB Leipzig einen intensiven Kampf. Am Ende erzielt ein Joker das verdiente 2:2.

Immer wieder klatschte Bruno Labbadia aufmunternd in die Hände. Herthas Trainer zählt an der Seitenlinie ohnehin zu den aktiven Coaches der Liga. Und es war ja auch ein intensives Spiel, was sich in der Leipziger Arena am Mittwochabend zwischen RB Leipzig und Hertha BSC zutrug.

Bis zum Abpfiff des Spiels lieferten die Berliner dem Tabellendritten ein tolles, intensives Duell auf Augenhöhe. Am Ende hieß es 2:2 (1:1), was sich für die Berliner besser anfühlen dürfte als für den Gastgeber.

Labbadia schickt die Derbysieger-Elf aufs Feld

Der Punktgewinn ist umso höher einzuschätzen, als dass Hertha bis hierhin ganz selten gut ausgesehen hat gegen die Sachsen und in der Bundesliga sechs der sieben Duelle verloren hatte. „Wir haben das heute gut zusammengebracht, vor allem die Reaktion nach dem 1:2-Rückstand hat mir gefallen“, sagte Labbadia nach dem Spiel.

Herthas Trainer schickte in Leipzig jene Elf ins Spiel, die vorigen Freitag ins Derby gegen den 1. FC Union (4:0) gegangen war. Sein Gegenüber, Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann, musste dagegen Yussuf Poulsen ersetzen. Für ihn rückte Patrik Schick in die Anfangsformation an die Seite von Timo Werner. Kurz vor dem Spiel fiel auch Kevin Kampl aus, für ihn spielte Tyler Adams.

In der Anfangsphase gab Hertha ein gutes Bild ab. Die Berliner machten da weiter, wo sie zuletzt aufgehört haben. Mit zwei Siegen im Rücken gingen sie auch bei den starken Sachsen selbstbewusst ins Spiel. Nach knapp zehn Minuten gingen sie sogar in Führung. Nach einer Ecke von Marvin Plattenhardt drückte Marko Grujic den Ball mit dem langen Bein ins Tor. Für den Serben war es das vierte Saisontor.

Leipzig geht in Unterzahl 2:1 in Führung, ohne das es reicht

Kurz darauf musste Plattenhardt vom Feld. Minuten zuvor waren er und Adams mit den Köpfen zusammengestoßen. Für ihn kam Maximilian Mittelstädt. Es dauerte zehn weitere Minuten, dann konnte der Gastgeber ausgleichen. Ebenfalls nach einer Ecke. Lukas Klostermann hatte sich von Grujic lösen können und köpfte den Ball ins Tor.

Gegen Mitte der ersten Halbzeit waren die Leipziger besser im Spiel, sie hatten leichte Feldvorteile, wirkten etwas gieriger. Hertha hielt die Linien weitgehend geschlossen. Aus dem Spiel heraus ließen die Berliner wenig zu. Die beiden Innenverteidiger Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha standen gut. Gefährlich wurden die Leipziger meist nur nach ruhenden Bällen.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Hertha die beste Chance des ersten Abschnitts, die nicht zu einem Tor führte. Nach einem Konter spielte Dodi Lukebakio den Ball von der linken Seite klug nach innen, wo Vedad Ibisevic aus der Drehung schoss. Der Schuss ging knapp über das Tor. Nicht viel zu sehen war anfänglich von Matheus Cunha, der Hertha zuletzt verzückt hatte. Der ehemaliger Leipziger spielte an seinem Geburtstag lange Zeit nervös, aber er sollte später seinen Auftritt haben.

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Zu Beginn der zweiten Hälfte mühten die Berliner sich wieder verstärkt um Momente in der Offensive. Schüsse von Mittelstädt und Vladimir Darida verfehlten allerdings ihr Ziel. Nach gut einer Stunde musste Marcel Halstenberg das Feld verlassen. Für ein taktisches Foul an Cunha sah der Leipziger seine zweite Gelbe Karte, was den Feldverweis nach sich zog.

Aber genau diesen Vorteil verspielte Hertha wenig später. Einen gewöhnlichen Schuss von Schick von der Strafraumgrenze, den Jarstein eigentlich schon pariert hatte, lenkte sich der norwegische Torwart mit einer unglücklichen Armbewegung im Nachfassen noch selbst ins Netz.

Zwanzig Minuten waren noch zu spielen. Labbadia reagierte mit einem Doppelwechsel. Krzysztof Piatek ersetzte den emsigen Darida, Javairo Dilrosun Außenstürmer Lukebakio. Später kam noch Talent Jessic Ngankam zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz für Kapitän Ibisevic. Die Berliner mühten sich, sie wollten etwas mitnehmen aus diesem Spiel und ihrem engagierten Auftritt.

Krzysztof Piatek schnappt sich den Elfmeter. Und trifft.
Krzysztof Piatek schnappt sich den Elfmeter. Und trifft.
© PICTURE POINT

Zehn Minuten vor dem Ende tauchte Cunha in den Leipziger Strafraum ein. Erst ließ Cunha Angelino stehen und umkurvte auch Lookman, der das Bein ausfuhr und Herthas Brasilianer zu Fall brachte. Den Ball zum fälligen Strafstoß schnappte sich Piatek, der ihn souverän zum 2:2 verwandelte. „Wir können mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Mittelstädt nach dem Spiel.

Der späte Ausgleich war nicht einmal unverdient. Die Berliner profitierten vielleicht auch von der halbstündigen Überzahl, doch sie bleiben in der Defensive wachsam und starteten immer wieder auch selbst Gegenstöße. Bruno Labbadia ballte nach dem Abpfiff die Faust. Es war auch für ihn anstrengend.

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