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Wirkungstreffer. Herthas Maximilian Mittelstädt musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz.
© imago images/Matthias Koch

Es bleibt eng im Abstiegskampf: Hertha BSC begnügt sich mit einem 0:0 gegen Bielefeld

Nach der starken Leistung im Nachholspiel gegen Freiburg tut sich Hertha BSC gegen die punktgleiche Arminia schwer. Pal Dardai ist dennoch zufrieden.

Ein guter Trainer zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass er ein Spiel lesen kann, er zeichnet sich auch durch ein Gespür für den Subtext aus. Mitte der zweiten Halbzeit hatte Pal Dardai die geheime Botschaft des Spiels gegen Arminia Bielefeld endgültig entschlüsselt. Der Trainer von Hertha BSC nahm knapp 20 Minuten vor dem Ende seine beiden letzten möglichen Wechsel vor. Sie sprachen nicht dafür, dass Dardai mit aller Macht auf Sieg würde spielen wollen.

Der Ungar brachte Vladimir Darida und Dedryck Boyata für Krzysztof Piatek und Lucas Tousart – und es war ein Signal an seine Mannschaft, in diesem Spiel, das Dardai selbst zum Endspiel ausgerufen hatte, im Zweifel auch mit einem Unentschieden zufrieden zu sein. Es sagt einiges über die Gesamtsituation im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga, dass Hertha BSC am Ende auch mit einem 0:0 gegen Arminia zumindest nicht unglücklich sein musste. „Ich bin zufrieden“, sagte Dardai. „Einen Punkt musst du mitnehmen.“

Jetzt sind es fünf Punkte aus den drei Spielen seit dem Re-Start nach der Quarantäne. Es hätte schlimmer kommen können. „Viele haben gesagt: Das war’s für Hertha“, sagte Dardai. Stattdessen ist die Mannschaft weiterhin 14. und hat mit dem Duell am Mittwoch beim Absteiger Schalke 04 noch ein Bonusspiel.

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Im dritten Spiel binnen sechs Tagen hatte Dardai wieder in die Ausgangsposition vom Spiel in Mainz zurückrotiert. Nach neun Neuen am Donnerstag gegen Freiburg waren es diesmal acht. Nur Torhüter Alexander Schwolow, Mittelfeldmann Santiago Ascacibar und Stürmer Piatek blieben in der Startelf. Sami Khedira schaffte es mit seiner Wadenverletzung nicht in den Kader.

Außerdem hatte sich Dardai einen taktischen Kniff ausgedacht, ließ die beiden Außenverteidiger Deyovaisio Zeefuik (links statt rechts) und Maximilian Mittelstädt (rechts statt links) seitenverkehrt spielen. Mittelstädt stand zu Beginn der Partie gleich zweimal im Mittelpunkt. Zunächst hatte er die erste gute Gelegenheit des Spiels, als er mit dem Robben-Move von rechts in die Mitte einbog und mit links abzog. Bielefelds Torhüter Stefan Ortega streckte sich gewaltig und lenkte den Ball zur Ecke.

Kurz darauf rasselte Mittelstädt bei einen Kopfballduell mit Anderson Lucoqui aneinander. Beide mussten behandelt werden, doch während der Bielefelder schnell wieder auf den Beinen stand, blieb Mittelstädt minutenlang liegen. Trotzdem spielte er zunächst weiter, ehe er nach einer guten Viertelstunde dann doch, sichtlich benommen und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung, für Jordan Torunarigha den Platz verließ.

Herthas Torwarttrainer verletzt sich beim Aufwärmen schwer

Das gute Spiel gegen die Freiburger unter der Woche hatte die Hoffnungen genährt, dass Hertha schon gegen die Arminen den entscheidenden Satz im Abstiegskampf würde machen können. Zumal auch die Ergebnisse der Konkurrenz günstig ausgefallen waren. Doch die spielerische Leichtigkeit fiel Hertha an diesem frühsommerlichen Maiabend sichtlich schwer.

Es gibt diese Tage, und dass es ein solcher ist, hätten die Berliner schon früh ahnen können. Herthas Torwarttrainer Ilja Hofstädt musste mit Verdacht auf Achillessehnenriss das Aufwärmen beenden. Nach Mittelstädt erwischte es nach einer guten Stunde auch noch Matheus Cunha. Und spielerisch lief für Hertha auch nicht allzu viel. Bielefeld war offensiv sogar auffälliger, hatte durch Innenverteidiger Joakim Nilsson nach der ersten Ecke eine gute Kopfballgelegenheit. Auch mit Weitschüssen waren die Gäste einige Male gefährlich.

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Auf der anderen Seite dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe es auch für die Arminen brenzlig wurde. Jhon Cordoba rutschte in aussichtsreicher Position auf dem Rasen weg, lenkte den Ball im Fallen allerdings noch an den Pfosten. Auch Piatek verlor in ähnlicher Situation den Stand, so dass eine weitere mögliche Chance der Berliner ohne größere Wirkung verpuffte.

Dardai stellte noch vor der Pause auf ein 4-4-2 um und wechselte bereits in der Halbzeit zum zweiten Mal. Nemanja Radonjic ersetzte Zeefuik. Aber Hertha fand auch weiterhin nicht den Flow. Bielefeld wirkte gefälliger, hatte, erneut nach einer Ecke, durch Innenverteidiger Amos Pieper eine gute Kopfballchance, die Herthas Torhüter Schwolow erst im Nachfassen endgültig entschärfte.

Hertha machte ab Mitte der zweiten Hälfte auch nicht mehr den frischesten Eindruck, was angesichts des Programms in den vergangenen Tagen nicht allzu überraschend war. Aber die Mannschaft ließ sich zumindest nicht hängen. „Wir sind jetzt längere Zeit ungeschlagen“, sagte Herthas Kapitän Niklas Stark. „Das wollten wir beibehalten. Und das haben wir geschafft.“

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