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Und drin. Das erste Tor von Atletico.
© AFP

Bayer Leverkusen gegen Atletico Madrid: Harakiri statt Fußball

Spiele mit Leverkusener Beteiligung versprechen Unterhaltung. Doch Trainer Roger Schmidt schafft es nicht, die Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln. Ein Kommentar.

Für die, die es nicht mit den Fußballern von Bayer Leverkusen halten, war das Champions-League-Achtelfinale gegen Atletico Madrid eine unterhaltsame Angelegenheit. Sechs Tore, noch mehr Torraumszenen, ein munteres Auf und Ab über 90 Minuten. Spiele mit Leverkusener Beteiligung versprechen Spektakel, aber das ist nur die oberflächliche Hülle. In ihrem Kern ist diese Mannschaft eine triste, die sich einfach nicht weiterentwickeln will. Dem Leverkusener Spiel fehlt die Mitte, die Ausgewogenheit, das wurde gegen Atletico wieder deutlich. Kein Zufall, ist doch gerade Atletico wie keine zweite europäische Mannschaft in der Lage, dem Gegner die eigenen Unzulänglichkeiten aufzuzeigen.

Die Spanier präsentieren sich unter Trainer Diego Simeone stets als Einheit, Roger Schmidts Leverkusener meist als zwei Mannschaften in einer. Offensiv ist das hübsch anzusehen, Bayer kann selbst dann noch Wucht und Zielstrebigkeit entwickeln, wenn das Spiel scheinbar schon verloren ist. Völlig losgelöst davon ist das Defensivspiel. Ein verbindendes Mittelfeldspiel existiert nicht, Angriff und Abwehr arbeiten nebeneinander her statt miteinander. Heraus kommt ein vogelwilder Stil, mehr Harakiri denn Fußball.

Roger Schmidts Idee galt vor nicht allzu langer Zeit noch als eine der spannendsten in Deutschland. Nur ist es dem Trainer nie nachhaltig gelungen zu zeigen, dass mehr dahinter steckt. Wer seine Abwehr trotz bekannter Abstimmungsdefizite extrem hoch positioniert und dann vom starken Atletico ausgekontert wird, handelt nicht visionär, sondern dilettantisch. Beim Rückspiel in drei Wochen sind Bayers Chancen aufs Weiterkommen gering, das Gleiche gilt fürs Schmidts Aussichten auf eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus.

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