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Bayer 04 kam oft einen Schritt zu spät - wie hier Kevin Kampl gegen Saul Niguez.
© Marius Becker/dpa

Champions League: Bayer Leverkusen nach 2:4 gegen Atlético Madrid vor dem Aus

Gegen den Vorjahresfinalisten kommt Bayer Leverkusen erst in der zweiten Hälfte besser ins Spiel. Im Rückspiel in Madrid braucht die Mannschaft von Roger Schmidt ein kleines Fußballwunder.

Ein wenig haben sie in Leverkusen geträumt am Dienstagabend. Vielleicht mal wieder die Runde der letzten Acht in der Champions League zu erreichen, wie in der Saison 2001/02, wo sie es bis ins Finale schafften. Als aber Atlético Madrids Offensiv-Star Antoine Griezmann nach nicht mal einem gespielten Drittel des Achtelfinal-Hinspiels frei vor Leverkusens Torwart Bernd Leno zum Schuss kam und traf, war das Spiel eigentlich vorentscheiden und der Traum so gut wie geplatzt. Denn zuvor hatte schon Saul Niguez getroffen, die Bayer-Elf lag recht früh 0:2 hinten. Der Gastgeber kam in der zweiten Hälfte zwar halbwegs zurück. Am Ende aber unterlag Bayer den Spaniern dann doch deutlich mit 2:4 (0:2).

„Man muss sehen, wie wir zurückgekommen sind. Das war außergewöhnlich. Man sieht, wie viel Leben und wie viel Mut in der Mannschaft steckt“, sagte Trainer Roger Schmidt. Und Stürmer Julian Brandt ergänzte: „Hoffnung ist eigentlich immer da, die stirbt zuletzt. Die Konstellation ist aber schon schwierig. Wir spielen auswärts und haben vier Tore kassiert."

Bereits vor zwei Jahren trafen beide Mannschaften – ebenfalls im Achtelfinale – aufeinander, damals hatten die Spanier nach zwei engen Duellen knapp die Nase vorn: Nachdem Leverkusen das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte, setzte sich Atlético im Rückspiel erst im Elfmeterschießen durch. Gestern Abend wirkte Bayer Leverkusen im ersten Abschnitt völlig überfordert. Die Mannschaft von Roger Schmidt braucht nun im Rückspiel Mitte März schon ein kleines Fußballwunder, um das drohende Aus abzuwenden.

Mit dem Hochgefühl der beiden Bundesliga-Siege gegen Frankfurt (3:0) und in Augsburg (3:1) gingen die Gastgeber motiviert und engagiert in die Partie, wurden aber vom Finalisten von 2014 und 2016 eiskalt bestraft. Nach einer unbedarften ersten Halbzeit erzeugten Karim Bellarabi, der das 1:2 erzielte, und ein Eigentor von Stefan Savic zwischenzeitliche Hoffnung.

Fernando Torres besiegelt die Niederlage

Vor allem das frühe Gegentor verunsicherte die Leverkusener. Die Defensive wirkte anfällig und fehlerhaft. Nach einem langen Ball traf Bayer-Verteidiger Aleksandar Dragovic den Ball nicht richtig, der Querschläger landete bei Kevin Gameiro, der wiederum Ömer Toprak abschüttelte. Den Querpass verwandelte Griezmann cool.

Kurz vor der Pause ging der ansonsten unauffällige Javier „Chicharito“ Hernandez nach einem Ellbogenschlag von Atlético-Kapitän Gabi zu Boden, doch der schottische Schiedsrichter William Collum pfiff keinen Elfmeter.

Nach dem Wechsel sorgte Bellarabi für den Anschlusstreffer, doch mehr als ein Lichtblick war das 1:2 nicht. Dragovic leistete sich am rechten Strafraumrand einen Lapsus gegen Gameiro und rang den Atlético-Angreifer nieder. Den Strafstoß verwandelte der Franzose souverän. Bei Bayer musste der zuletzt so hochgelobte Kai Havertz nach 56 Minuten vom Platz – der 17 Jahre alte Abiturient wurde von den routinierten Spaniern abgemeldet.

„Wenn wir unser Champions-League-Gesicht zeigen, ist alles möglich“, hatte Leno gesagt. Dies gelang seinen Vorderleuten zu selten. Nach einer Hereingabe von Brandt lenkte Savic den Ball zum 2:3 ins eigene Tor, Leverkusen drängte auf den Ausgleich durch Chicharito (81.) – doch Altstar Torres besiegelte die Niederlage. (Tsp/dpa)

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