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Fußball ist immer öfter nur noch zum Gähnen.
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Langeweile in Europas Fußball: Es wird Zeit für die Super League

Fast immer die gleichen Meister in den Topligen, dazu eine Champions League ohne Chancengleichheit. Sollen die Topklubs doch unter sich bleiben. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Auf der Liste der langweiligsten Fußball-Ligen der Welt rangiert die Bundesliga trotz der endlosen Dominanz des FC Bayern aktuell nur auf Platz drei. Spitze ist seit Sonntag wieder Italien, Juventus Turin schloss mit dem neunten Titel in Serie zu Celtic Glasgow aus Schottland auf.

Nun sind ewig gleiche Sieger nicht wirklich Sinn eines Wettbewerbs, zumindest dann nicht, wenn der die Massen unterhalten soll. Doch der Trend in den europäischen Topligen geht genau in diese Richtung: Weg von der Spannung hin zur Dauerschleife.

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Auch in Frankreich ist das so, hier gewann Paris St. Germain in den vergangenen sieben Jahren sechsmal den Titel. Und in Spanien machen Real Madrid und der FC Barcelona seit 15 Jahren die Meisterschaft abgesehen von einer Ausnahme immer unter sich aus.

Immerhin in England gab es zuletzt etwas Abwechslung und mit Leicester City sogar mal einen richtigen Überraschungsmeister. Aber das ist auch bereits wieder vier Jahre her und schon damals waren sich viele Experten einig darüber, dass sich Ähnliches wohl kaum wiederholen lassen würde.

Bleibt noch die Champions League, in der wenigstens auf internationale Ebene noch so etwas wie sportliche Spannung herrschte. Wobei, irgendwie spielen am Ende dort auch immer die gleichen Klubs um den Siegerpokal. Alle anderen Mannschaften dienen nur dazu, die Vorrundengruppen aufzufüllen. Echte Chancengleichheit herrscht nicht.

Die Super League macht inzwischen keine Angst mehr

Am liebsten wären die großen Teams ohnehin unter sich. Und denken darüber auch laut nach. Die Idee trägt den Arbeitstitel „European Super League“ und verspricht den Topklubs noch mehr Einnahmen durch eine gezielte Vermarktung.

Wirklich gruselig ist die Vorstellung inzwischen nicht mehr. Sollen sie doch spielen, Woche für Woche so wie in der Euroleague im Basketball. Es wäre wenigstens ehrlich und würde dem geneigten Fan endlos-öde Gruppenspiele im Europapokal ersparen.

Am Geschehen in den nationalen Ligen müsste sich deswegen nichts ändern. Die Großen werden zwar noch größer, aber mehr als Meister können selbst Juventus Turin oder FC Bayern nun mal nicht werden. So langweilig das auch sein mag.

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