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Die Schwimm-EM findet ohne Marco Koch statt.
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Schwimmen: EM ohne Weltmeister

Marco Koch bekommt nach der Schwimm-DM keinen Kaderplatz – Ramon Klenz fährt nach Glasgow.

Von Johannes Nedo

Henning Lambertz hatte es sich wirklich nicht leicht gemacht. Als das 200-Meter-Rennen der Brustschwimmer am Samstag bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin beendet war, das Marco Koch in 2:08,97 Minuten gewonnen hatte, kündigte der Chefbundestrainer des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) an, er müsse sich noch einige Minuten Zeit nehmen, um nun abschließend über Kochs Nominierung für die EM in Glasgow zu entscheiden. Es dauerte dann doch länger. Und am Samstagabend teilte der DSV schließlich mit: Koch wird bei den europäischen Titelkämpfen Anfang August nicht starten. „Wir haben entschieden, dass es einfach nicht gereicht hat mit der Zeit. Er ging hier in Berlin top vorbereitet an den Start“, sagte Lambertz. „Somit kann eine weitere Steigerung, um in Medaillennähe zu schwimmen, nicht unbedingt erwartet werden.“

Kochs Zeit in der Schwimmhalle an der Landsberger Allee reicht in der europäischen Rangliste derzeit lediglich zu Rang sieben. Er habe gehofft, „dass es noch etwas besser geht“, sagte Koch. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat.“ Das müsse man nun analysieren.

Die Einkleidung des Teams für den Saisonhöhepunkt in anderthalb Wochen fand am Sonntag ohne den Weltmeister von 2015 statt. Lambertz hofft nun, dass der 28 Jahre alte Darmstädter stärker aus der verpassten EM-Nominierung hervorgeht. „Er geht jetzt in die Sommerpause, will da erstmal alles sacken lassen, und ich hoffe, dass er dann die richtige Reaktion zeigt und den guten Weg, den er eingeschlagen hat, konsequent weitergeht“, sagte der 47-Jährige. „Er ist natürlich sehr enttäuscht gewesen, weil er immer noch bis zuletzt gehofft hatte, dass es reicht“, sagte Lambertz, der Koch am späten Samstagabend über die Nicht-Berücksichtigung für den EM-Kader informiert hatte. „Natürlich mag ihn jeder als Mensch. Marco ist ruhig, Marco ist sachlich, Marco ist hilfsbereit.“

Das habe es noch schwerer gemacht, die Entscheidung zu treffen. „Aber wir müssen eben auch eine Konsequenz an den Tag legen, an der man sich messen lassen kann“, betonte Lambertz. Für Ramon Klenz konnte der Chefbundestrainer daher getrost noch eine EM-Nominierung aussprechen. Der 19-Jährige brach über 200 Meter Schmetterling in 1:55,76 Minuten den 32 Jahre alten Deutschen Rekord von Michael Groß und belegt aktuell Platz drei in der Europa-Rangliste. „Ich hoffe, dass ich die EM-Vorbereitung in Heidelberg nutzen kann, um meine Zeit dann in Schottland zu bestätigen oder vielleicht sogar zu verbessern“, sagte der Hamburger.

Klenz holte in Berlin drei Meistertitel – und ist nun einer der Hoffnungsträger für die EM. Es drängen also neue Gesichter im deutschen Schwimmen in den Fokus. (mit dpa)

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