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Schlüsselszene. Milan Jurcina (r.) checkt Jean-Francois Boucher - im der anschließenden Überzahl treffen die Kölner zweimal.
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2:2-Ausgleich im Play-off-Viertelfinale: Eisbären Berlin verlieren 0:4 bei den Kölner Haien

Alles wieder offen im Viertelfinale zwischen Berlin und Köln. Im vierten Spiel bei den Haien bringen sich die Eisbären frühzeitig selbst in nicht mehr zu reparierende Schwierigkeiten.

Play-off-Spiel Nummer vier zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin war sieben Minuten alt, da stockte den 13.081 Zuschauern in der Kölnarena der Atem. Haie Stürmer Jean-François Boucher war reglos auf dem Rücken hinter dem Berliner Tor liegen geblieben. Mehrere Sanitäter eilten aufs Eis, es bildete sich ein Pulk um den Verletzten, bevor er, immer noch ohnmächtig, auf einer Trage abtransportiert und danach sofort ins Krankenhaus gebracht wurde.

Berlins Verteidiger-Hüne Milan Jurcina stand derweil mit schuldbewusstem Blick bei den Schiedsrichtern. Boucher war in einem Zweikampf mit Constantin Braun, bevor der 1,93 Meter große und 115 Kilo schwere Slowake so unglücklich in den 30 Kilo leichteren Boucher hinein fuhr, dass der Deutsch-Kanadier aufs Eis prallte. Boucher wurde zudem offenbar am Körper von einer Kufe verletzt und blutete stark. Jurcina kassierte für das Foul eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen unkorrekten Körperangriffs. Bevor das Spiel weiterlaufen konnte, mussten die Eismeister einen riesigen Blutfleck von der Spielfläche entfernen. Es war gespenstisch.

Bouchers Kölner Teamkollegen verfielen danach aber nicht in Schockstarre. Die fünfminütige Überzahl, die aus der Strafe gegen Jurcina resultierte, nutzten die KEC-Profis zu zwei Treffern – so schufen sie die Basis für ihren 4:0 (2:0, 1:0, 1:0)-Sieg gegen die Eisbären, mit dem sie in der Viertelfinal-Serie im Modus Best-of-seven auf 2:2 ausglichen. Das nächste Spiel findet am Donnerstag (19.30 Uhr) in der Arena am Ostbahnhof statt, am Ostersamstag (17.30 Uhr) wird es auf jeden Fall eine sechste Partie in Köln geben.

Bei Kölns Jean-François Boucher gab es noch während des Spiels Entwarnung

Das 1:0 schoss der schwedische Verteidiger Frederik Eriksson, der den Puck per Schlagschuss ins Tor von Petri Vehanen setzte (9.). Nationalspieler Philip Gogulla erhöhte bei Fünf gegen Drei auf 2:0. Die Kölner konnten nun ihr auf Konter ausgerichtetes Defensivspiel aufziehen, das sie schon beim 3:0-Erfolg in Spiel eins in Berlin praktiziert hatten. Die Berliner waren zwar spielerisch  überlegen, sie ackerten, griffen wütend an, kamen aber selten durch. Und wenn ihnen etwas gelang, war KEC-Keeper Gustaf Wesslau zur Stelle.

Berlins Trainer Uwe Krupp sah nicht glücklich aus, er regte sich ein paar Mal über Entscheidungen der Schiedsrichter auf. Es half nichts. Das dritte Kölner Tor fiel im Mitteldrittel am Ende eines Powerplays: Eriksson schoss, Gogulla brachte den Puck über die Linie (34.), für den 28-Jährigen stehen damit bereits sechs Play-off-Tore zu Buche.

Die Eisbären machten auch im Schlussdrittel Druck. Da die Kölner gut verteidigten und Wesslau in den Toptorhüter-Modus schaltete, in dem er sich am Sonntag beim 1:5 in Berlin nicht befunden hatte, passierte aber nichts. Aus insgesamt acht Überzahlspielen schlugen die Berliner kein Kapital. Fünf Minuten vor Ende nahmen die Eisbären den Keeper vom Eis, bis sie wieder in Unterzahl gerieten. Bei Fünf gegen Drei machte Shawn Lalonde den 4:0-Endstand perfekt. Sein Teamkollege Pascal Zerressen flog 1:28 Minuten wegen hohen Stocks auch noch vom Eis.

Aus dem Krankenhaus gab es noch während des Spiels gute Nachrichten. Boucher soll es nach Angaben des KEC „so weit gut gehen“. Was wohl heißen soll, dass der 30-Jährige keine schwereren Verletzungen erlitten hat. Er musste aber mindestens über Nacht in der Klinik bleiben.

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