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Vedad Ibisevic (Mitte) konnte nach seinem Zusammenprall wieder trainieren.
© imago/Matthias Koch
Update

Hertha BSC: Ein Schuss Hoffnung vor dem Spiel gegen Wolfsburg

Entwarnung bei Vedad Ibisevic: Herthas Kapitän wird seine Mannschaft am Samstag gegen Wolfsburg wohl anführen können.

Seinem Schuss in den rechten Winkel rief er ein mittellautes „Tor!“ hinterher. Im freiwilligen Schlussakt des Trainings am Mittwochvormittag standen bei den Berliner Bundesligaprofis Torschussübungen auf dem Programm; Herthas bosnischer Torjäger verwandelte seinen dritten Versuch traumhaft schön. Noch schöner war für Trainer Pal Dardai, dass Vedad Ibisevic überhaupt auf dem Trainingsplatz stand. Am Dienstag hatte es eine Schrecksekunde gegen, als Ibisevic, 32, nach einem Zusammenprall mit Jordan Torunarigha, 19, die Einheit vorzeitig hatte abbrechen müssen. „Das Knie ist in Ordnung, Vedad fühlt sich gut und wollte heute unbedingt trainieren“, sagte Pal Dardai.

Das hilft den Berlinern enorm hinsichtlich der Personalplanung für das nächste Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Ein Ausfall von Herthas torgefährlichstem Spieler (elf Tore, vier Assists) hätte die ohnehin angespannte Personalsituation noch einmal deutlich verschärft. Neben den üblichen Langzeitverletzten muss Dardai auf Niklas Stark und Valentin Stocker verzichten, womöglich bis zum Saisonfinale am 20. Mai im Olympiastadion gegen Bayer Leverkusen.

„Heute war wieder ein Tick mehr Gier und Aggressivität im Training zu spüren“, sagte Dardai, „von der Atmosphäre her war das gut. Denn so müssen wir am Samstag auch spielen.“

Dardai möchte Debütant Julius Kade erneut in seinen Kader berufen

Am Ende wird es von jedem einzelnen Spieler abhängen, ob Hertha die Geschichte von der Heimstärke wird fortschreiben kann. Gerade aber und vor allem von Spielern wie Vedad Ibisevic. Der 32 Jahre alte Mannschaftskapitän hat knapp ein Drittel aller Hertha-Tore erzielt, ohne ihn im Sturmzentrum verlören die Berliner deutlich an Schrecken.

Über die lange Ausfallliste mag Trainer Dardai sich bei aller Wichtigkeit des kommenden Spiels nicht beschweren. „Ich mache das nie, denn ich habe genug Spieler“, sagte der 41 Jahre alte Ungar. Für ihn gäbe es keine B-Mannschaft, „die Jungs, die einspringen, müssen nur ihre Hemmungen ablegen“.

So wie der talentierte Offensivspieler Julius Kade, der vor zwei Wochen gegen Gladbach sein Bundesliga-Debüt feierte. Mit 17 Jahren und 320 Tagen war er zu diesem Zeitpunkt der zweitjüngste Bundesligaspieler der Berliner überhaupt. Nur Lennart Hartmann war 2008 noch jünger. „Alles, was mit Torgefahr zu tun hat, gehört zu seinen Stärken“, sagte Dardai am Mittwoch, der Kade in seinen Kader für das Wolfsburgspiel berufen will. Zuvor aber war er am Mittwochabend zusammen mit Jordan Torunarigha noch für Herthas U 23 abgestellt. Beim 3:1 (3:0)-Sieg in Babelsberg erzielte Herthas Fabian Eisele alle drei Treffer. „Sie brauchen Spielpraxis, das hilft ihnen am meisten“, sagte Dardai, „und uns dann vielleicht auch.“

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