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Karim Rekik (l.) und Freiburgs Marco Terrazzino kämpfen um den Ball.
© Patrick Seeger/dpa
Update

Hertha BSC spielt 1:1 in Freiburg: Ein Punkt im zweiten Anlauf

Herthas Stürmer Salomon Kalou benötigt zwei Strafstöße für das Tor zum Unentschieden beim SC Freiburg.

Salomon Kalou muss Nerven haben. Eben noch, vor dreieinhalb Minuten, hat Herthas Stürmer von der Elfenbeinküste einen Elfmeter in den Rang des Freiburger Stadions geschossen. Und jetzt, da es einen zweiten Strafstoß für Berlins Bundesligisten gibt, geht der 32 Jahre alte Ivorer erneut an den Punkt – und trifft. Es ist das Tor zum 1:1 (0:0)-Endstand an diesem Sonntagnachmittag vor 23 800 Zuschauern in Freiburg. Und damit müssen die Berliner zufrieden sein, so träge und einfallslos war ihr Spiel über weite Strecken an diesem Nachmittag. „Heute haben uns die Wechsel geholfen“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai hinterher beim Fernsehsender Sky, „ich bin mit dem Punkt zufrieden.“
Zwar bleiben die Spieler von Hertha BSC nun auch im vierten Bundesligaauswärtsspiel dieser Saison sieglos, aber der Punkt von gestern verhindert Schlimmeres. Eine Niederlage in Freiburg, die nach dem ziellosen Spiel Herthas und dem ersten verschossenen Elfer Kalous drohte, hätte den unrühmlichen Abschluss einer englischen Woche gebildet, in der Hertha mehr als dann nur drei Spiele verloren hätte nach dem 0:2 gegen Schalke und dem 1:2 im Europapokal gegen Luhansk. So aber gibt es etwas Hoffnung für das Pokalheimspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Köln und am Samstag drauf das Heimspiel gegen den HSV.

Die Wechsel haben Hertha geholfen

Dardai konnte gar nicht mehr hinsehen, als der Fehlschütze Kalou das zweite Mal zur Tat schritt. „Ich habe mich weggedreht und mir die Zuschauer angeguckt“, sagte Dardai. Normalerweise sei Kalou ein sicherer Schütze vom Elfmeterpunkt. Aber was ist momentan schon normal bei den Berlinern, hinter denen so wackelige Auftritte mit wenig Brauchbarem liegen?
Drei Tage nach der bitteren Europa-League-Pleite in Luhansk hatte Herthas Trainer für das Spiel an der Dreisam wieder Mathew Leckie, Per Skjelbred, Ondrej Duda, Vedad Ibisevic und eben Kalou in die Startelf berufen. Davie Selke, Valentino Lazaro und Arne Maier kamen in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Was sich auszahlen sollte. Maier und Selke holten die Strafstöße heraus.
Die Mannschaft müsse „offensiv zulegen“, hatte Herthas Manager Michael Preetz nach den dürftigen Spielen gegen Schalke und Luhansk gefordert. Aber genau das blieben die Berliner auch in Freiburg schuldig. Zwar hatten gleich nach Spielbeginn Ibisevic und Kalou direkt hintereinander jeweils eine Chance, doch das war es dann bis in die hektische Schlussphase mit der offensiven Herrlichkeit der Berliner. Nein, es war kein spielerisch hochstehendes Spiel, das sich beide angeschlagenen Mannschaften boten. Der Sportclub wirkte anfangs noch von der Klatsche gegen die Bayern von vor einer Woche angeknockt, den Berlinern fehlt es seit Wochen an Selbstvertrauen und Leichtigkeit.
Vor allem den agilen Freiburger Marco Terrazzino bekam Hertha nicht in den Griff. Immer wieder kurbelte er das Spiel der Gastgeber an und leitete gefährliche Aktionen ein. Die beste Gelegenheit nach einer guten halben Stunde vergab Janik Haberer, der einschussbereit vor dem Tor stand. Herthas Innenverteidiger Karim Rekik konnte den Schuss in letzter Sekunde noch blocken. Dardais Mannschaft konnte sich zur Halbzeit bei Torwart Rune Jarstein bedanken, dass sie nicht im Rückstand lag.
Die Berliner taten sich schwer. Ihr Aufbauspiel war oft träge, durchsichtig und letztlich nicht zielführend. Vor allem Duda und Leckie wirkten überfordert. Und so kam für den zweiten Abschnitt Selke für Ibisevic, der mit einer Gelben Karte belastet war. Doch zunächst ging Freiburg in Führung. Nach einem Fehler von Leckie musste Niklas Stark im Strafraum in den Zweikampf mit Christian Günter, der zu Fall kam. Haberer verwandelte den Strafstoß.
In der Schlussviertelstunde wurde es dann richtig turbulent. Innerhalb von vier Minuten bekamen die Berliner zwei Strafstöße zugesprochen, die beide berechtigt waren. Den ersten Elfer verzog Kalou noch, der zweite aber saß. Schließlich war es Rune Jarstein, der fast mit dem Schlusspfiff und einer Glanzparade einen Freistoß des Freiburger Kapitäns Julian Schuster an die Latte lenkte und den Punkt festhielt. (Tsp)

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