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Enges Spiel. Hertha, hier mit Fabian Lustenberger, musste am Ende dem Team von Sorja Luhansk den Sieg in der Europa League überlassen.
© Supinsky/AFP
Update

1:2 gegen Sorja Luhansk: Hertha BSC droht das Aus in der Europa League

Nach der Niederlage in der Ukraine stellt Herthas Trainer Pal Dardai die Frage, ob sein Team reif genug für die Europa League ist.

Eigentlich war er schon so gut wie ausgewechselt. Am Spielfeldrand der Arena in Lemberg (Lwiw) standen die Berliner Senior-Stürmer Vedad Ibisevic und Saloman Kalou zur Einwechselung bereit. Es war klar, dass sie nach einer gespielten Stunde und einem 0:1-Rückstand die bisher wirkungslosen Davie Selke und Alexander Esswein ersetzen würden. Diese Ecke noch für Hertha BSC – Marvin Plattenhardt brachte sie rein, Selke steig hoch und köpfte den Ball zum 1:1 ins Tor. Dann wurde gewechselt.

Dass es am Ende doch nicht zum Unentschieden reichte, lag nicht mehr an Selke. Kurz vor dem Spielende gelang dem Team von Sorja Lunhansk das Tor zum 2:1 (1:0)-Sieg. Damit bleibt Berlins Bundesligist auch im dritten Spiel der Europa League sieglos. Hertha BSC droht als Tabellenletzter das frühe internationale Aus. „Der Gegner hat verdient gewonnen. Wenn du Letzter bist, hast du das auch verdient. Wir müssen eine Analyse machen, ob wir überhaupt reif sind, in der Europa League mitzukicken“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai.

Herthas Sommer-Neuzugang Selke kann für sich in Anspruch nehmen, sein Team kurz nach dem Wiederanpfiff wenigstens in die Spur geführt zu haben. In seinem Startelfdebüt für Hertha ersetzte er Kapitän Vedad Ibisevic, der nach überstandenen Sprunggelenksproblemen zunächst auf der Bank saß.

Selke gelingt der zwischenzeitliche Ausgleich

Überraschender war da schon das Startelfdebüt von Arne Maier. Der erst 18 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler hat erst einen Kurzeinsatz in der vergangenen Saison für die Berliner absolviert, gestern ersetzte er den verletzten Vladimir Darida. Sein Spiel bleib aber fehlerhaft wie das von vielen Berlinern, die zum Teil schwach in den Zweikämpfen waren und ungewohnte Schwächen in der Defensive zeigten.

Die Berliner übernahmen zunächst die Kontrolle über das Spiel und kamen mit hohem Tempo immer mal wieder in die Nähe des gegnerischen Tores. Nach einem schönen Steilpass des anfangs agilen Valentino Lazaro kam Mitchell Weiser aus Nahdistanz zum Abschluss, scheiterte aber am Torwart. Auch wenn Luhansk nach einer Viertelstunde den Respekt etwas abgelegt hatte und forscher wurde, so bleiben die Berliner feldüberlegen. Nach einer halben Stunde hätte der Schiedsrichter Liran Liany (Israel) vielleicht auf Strafstoß für Hertha entscheiden können, nachdem ein Abwehrspieler von Luhansk den Ball deutlich sichtbar an die Hand bekommen hatte. Der Pfiff blieb aus.

Hertha scheiterte wie so oft im Abschluss

Vielmehr kamen die Ukrainer nun immer mal wieder gefährlich vor das Tor der Berliner. Nach einem Ballverlust von Maier landete der Ball irgendwie bei Stürmer Iury, dessen Schuss ging knapp am Pfosten vorbei. Doch wenig später war Luhansks zweiter Brasilianer, Silas, erfolgreich. Vorausgegangen war ein etwas ungeschicktes Einsteigen von Niklas Stark, der seinen Gegenspieler wegstieß. Den fälligen Freistoß hämmerte Silas durch eine löchrige Berliner Mauer, in der sich Selke und Esswein wegdrehten. Rune Jarstein im Tor konnte nicht viel ausrichten.

Nach dem Ausgleich von Selke und seiner Auswechselung wurde das Spiel wild. Fast im Gegenzug lief Luhansks Kapitän Karavaev nach einem Traumpass allein auf Jarstein zu – und scheiterte. Herthas Norweger verhinderte einen erneuten Rückstand, wie auch ein Weilchen später nach einem Freistoß von Andriyevsyi. Kurz darauf handelte sich Ibisevic wegen Meckerns seine dritte Gelbe Karte ein, die Folgen hat. Der Bosnier, der gerade in der Bundesliga eine Sperre abgesessen hat, ist für das nächste internationale Spiel in zwei Wochen, das Rückspiel gegen Luhansk, gesperrt.

In der Schlussphase ging es hoch und runter. Erst verpasste Ibisevic das mögliche 2:1, fast im Gegenstoß gelang dann Luhansk das 2:1. Nach einem Durcheinander in der Abwehrreihe der Berliner traf Svatok nach einem Pass von Karavaev. Die Berliner mühten sich um den Ausgleich, aber sie scheiterten wie so oft zuletzt an ihrer Abschlussschwäche.

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