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Dresdens Trainer Uwe Neuhaus (M.) gratuliert Akaki Gogia (l.) und Niklas Kreuzer zur Sensation im DFB-Pokal.
© dpa

DFB-Pokal: Dynamo Dresden wirft RB Leipzig raus

Sensation im Sachsen-Duell: Zweitligist Dynamo Dresden schmeißt den neureichen Bundesligisten RB Leipzig im Elfmeterschießen in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal.

Eine Woche vor dem Bundesliga-Debüt hat RasenBallsport Leipzig einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Nach dem 4:5 (2:2/2:2) im Elfmeterschießen bei Dynamo Dresden schied der Aufsteiger als erster Bundesligist in der ersten Runde des DFB-Pokals aus. Aias Aosman schoss den Außenseiter ins Glück. In einer nervenaufreibenden und emotionsgeladenen, aber jederzeit fairen Partie nutzte der Dynamo-Mittelfeldspieler den letzten Schuss im Elfmeterschießen. Zuvor hatte lediglich RB-Kapitän Dominik Kaiser seinen Elfmeter in die Arme von Dynamo-Torhüter Marvin Schwäbe geschossen. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 (0:2, 2:2, 2:2) gestanden.

Im brisanten Sachsen-Duell sah zunächst alles nach einem Gäste-Sieg aus. Vor 29 222 Zuschauern im ausverkauften DDV-Stadion markierten Marcel Sabitzer (15.) und Kaiser (45.+1/Handelfmeter) die Tore für die lange Zeit überlegenen Gäste. Stefan Kutschke nutzte für Dynamo einen Foulstrafstoß (47.), um in der 78. Minute auszugleichen.

„Wir haben eine unglaubliche Moral bewiesen“, jubelte Dynamos Matchwinner Aosman und Torhüter Schwäbe meinte: „Das ist natürlich ein unglaubliches Gefühl, wenn man dann auch noch den entscheidenden Elfmeter hält.“

Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus, lange Coach beim 1. FC Union in Berlin, hatte mit einer extrem defensiven Aufstellung überrascht. Mit einer Fünfer-Abwehrkette versuchte er, der zu erwartenden Angriffswucht der Gäste zu begegnen. Das gelang auch bis zur 14. Minute. Nachdem Marvin Stefaniak nur um Zentimeter mit einem Distanzschuss das RB-Gehäuse verfehlt hatte, meldete auf der Gegenseite Yussuf Poulsen Gefahr an. Nur eine Minute später versenkte Sabitzer per Kopf eine Flanke von Diego Demme unbedrängt zur Führung.

"Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", sagt Leipzigs Kapitän

Damit war Dynamos Konzept bereits durchkreuzt. Die langen Schläge aus der Abwehr erreichten zwar oftmals den einzigen Dynamo-Angreifer Stefan Kutschke, doch der ehemalige RB-Spieler wurde von Willi Orban weitgehend beherrscht. Da das Mittelfeld der Dresdner praktisch nicht stattfand, hatte Leipzig leichtes Spiel. Kurz vor der Pause sorgte dann ein vermeintliches Handspiel von Manuel Konrad für eine Vorentscheidung. Dynamo-Schlussmann Marvin Schwäbe hatte beim Strafstoß von Kaiser keine Chance. „Mit so einer ersten Halbzeit darfst du nicht als Verlierer vom Platz gehen“, sagte Kaiser kopfschüttelnd.

In der Pause stellte Neuhaus wieder auf das bewährte System mit der Viererkette um. Mit schnellem Erfolg. Nach einem Foul von Benno Schmitz an Fabian Müller verwandelte Kutschke den Elfmeter sicher. Von diesem Moment an war die Partie ausgeglichen. Leipzig kam nicht mehr aus der Lethargie heraus, in die man sich dank der Überlegenheit in der ersten Halbzeit gespielt hatte. Dynamo kämpfte und spielte plötzlich. Kutschke vergab nach 74 Minuten noch ganz knapp, ehe er es vier Minuten besser machte. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir uns in der zweiten Halbzeit haben so überraschen lassen“, resümierte der RB-Kapitän mit versteinerter Miene.

Nun erwachte auch RB. Poulsens Kopfball lenkte Schwäbe gerade noch über die Latte. Doch mehr ließen die Gastgeber bis zum Ende der regulären Spielzeit nicht zu.

In der Verlängerung dominierten die Leipziger. Chancen durch Poulsen (96.), Kaiser (98., 100.) und dem eingewechselten Timo Werner (104.) blieben ungenutzt. Dynamos größte Möglichkeit vergab Akaki Gogia (111.), sein Schuss wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht. (dpa)

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