Unsere Fragen an den 31. Spieltag der Bundesliga: Doppelt oder nichts?
Wer reitet hier wen rein? Wo gibt es hoffentlich kein Deja-Vu? Und wer schielt auf Nummer neun? Unsere Fragen zum Spieltag.
Wer plant die Rückwärtsrolle?
Acht neue Spieler standen am Dienstag in der Startelf des FC Augsburg. Das Ergebnis: eine klare 0:2-Niederlage in Frankfurt – die aber wohl einkalkuliert war. Trainer Heiko Herrlich schonte in der englischen Woche einige Stammkräfte und ließ mit Strobl, Framberger und Gouweleeuw gleich drei Spieler draußen, die Gefahr liefen ihre fünfte oder in Gouweleeuws Fall sogar die zehnte Gelbe Karte zu sehen. Warum das alles? Am Wochenende trifft seine Mannschaft auf den 1.FC Köln, ein „klassisches Sechs-Punkte-Spiel“, wie Augsburgs Manager Stefan Reuter sagt. Mit einem Sieg könnten die Kölner nämlich auch Augsburg wieder richtig tief in den Abstiegskampf reiten. Am Freitagabend zeigt sich also, ob Herrlichs Wechselspiele von Erfolg gekrönt sind.
Hält doppelt besser?
In mehr als der Hälfte seiner Bundesligaspiele macht Erling Haaland kein Tor. Wie der Dortmunder trotzdem auf 23 Saisontore in 25 Spielen kommt? Er trifft am liebsten doppelt. 16 seiner 23 Treffer stammen aus Doppelpacks. In der Champions League sieht es ähnlich aus: in vier von acht Spielen traf er gleich zweimal. Gegen Wolfsburg blieb der Norweger aber bisher ohne Treffer. Ob sich das am Samstagnachmittag ändert? Auf einen Haaland Abgang im Sommer scheint der BVB übrigens vorbereitet. Unter der Woche wurde Frankfurts Andre Silva als möglicher Ersatz ins Spiel gebracht. Das könnte passen, denn auch beim Portugiesen gilt: doppelt oder nichts. Er schürte schon sechs Doppelpacks.
Wer bricht sein Wort?
„Es ist keine verkappte Rückholaktion“, sagte Florian Kohfeldt, als Philipp Bargfrede im Oktober einen Vertrag bei Werders Zweiter Mannschaft unterschrieb. Sieben Monate später steht Bargfrede jetzt wieder im Bundesligakader der Hanseaten. Gegen Union Berlin (Samstag 15.30 Uhr) könnte der Sechser sein Comeback feiern. Sein letztes Spiel machte Bargfrede in der Relegation gegen Heidenheim. Danach wurde ihm kein Vertrag mehr angeboten. Nach sechs Niederlagen in Serie müssen die Bremer jetzt höllisch aufpassen nicht plötzlich wieder dort zu landen. Zumal unter der Woche mit Mainz, Köln und Bielefeld die drei ärgsten Konkurrenten alle gewannen. Kohfeldt bezeichnete die Lage im Tabellenkeller diese Woche als „kribbelig“ – zumindest hier dürfte er recht behalten.
Wo knallen die Korken?
Nach dem ersten Absteiger könnte am späten Samstagnachmittag auch der neue alte Deutsche Meister feststehen. Dazu müssten die Bayern um noch Trainer Hansi Flick aber erstmal in Mainz gewinnen. In der Hinrunde führten die Mainzer zur Pause mit 2:0, bevor Bayern im zweiten Durchgang ernst machen und noch fünf Mal traf. Ein Spiel später übernahm Bo Svensson in Mainz. Der letzte Mainzer Heimsieg gegen den FC Bayern datiert aus dem Jahr 2011. Der Trainer damals: Tuchel Tuchel. Bereits im Vorjahr schlugen die „Bruchweg Boys“ um Lewis Holtby, Andre Schürrle und Adam Szalai den Rekordmeister und starten mit sechs Siegen in die Saison. Meister wurde damals nicht der FC Bayern sondern der BVB.
Luca Füllgraf