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Gewinner. Sebastian Vettel will das Heimspiel für sich entscheiden.
© AFP

Formel 1 am Hockenheimring: Die vielleicht letzte Chance für Vettel

Der Ferrari-Pilot hat noch nie auf dem Hockenheimring gewonnen. Nach dem Sieg im Reich seines Rivalen Lewis Hamilton will er nun daheim triumphieren.

Sebastian Vettel setzt im vorerst letzten Deutschland-Rennen auf eine Rückkehr der Rotkäppchen und will mit Unterstützung seiner Fans endlich den Hockenheim-Fluch stoppen. Mit dem so ersehnten ersten Triumph auf dem Kurs in Nordbaden würde der Ferrari-Pilot zudem Titelverteidiger Lewis Hamilton im aufgeladenen WM-Duell der Formel 1 mit Mercedes den nächsten Rückschlag versetzen. "Der Sieg steht noch aus. Vielleicht können wir es dieses Jahr nachholen", sagt Vettel vor dem Rennen an diesem Sonntag (15.10 Uhr/RTL) fast vor der Haustüre: "Dadurch, dass so viele Freunde und Familie da sein werden, ist es etwas ganz Besonderes."

Ob der 31-Jährige überhaupt noch mal die Gelegenheit bekommt, nur knapp 50 Kilometer von seiner Geburtsstadt Heppenheim auf dem Hockenheimring ein Rennen zu gewinnen, ist völlig offen. Nach dem Grand Prix an diesem Wochenende läuft der Vertrag aus. 2019 gibt es dort kein Rennen, das ist bereits klar. Ob es 2020 wieder weitergeht, ist fraglich. Die Hockenheim-Verantwortlichen wollen einfach kein Geld mehr draufzahlen und nur noch weitermachen, ohne irgendein Risiko zu tragen.

Die ohnehin nur noch auf ein Duo - Vettel und Nico Hülkenberg - geschrumpfte, kleinste deutsche Fahrerfraktion seit 1996, darf sich aber auf die beste Kulisse seit zwölf Jahren freuen, als Michael Schumacher die Massen vornehmlich mit Roten Kappen noch an die Strecke lockte. Den vermutlich 70 000 Zuschauern will Vettel den Heimsieg schenken und sich einen größeren Vorsprung auf Hamilton im WM-Kampf bescheren.

Nächster Stimmungsdämpfer für Hamilton?

Die Nackenschmerzen von Silverstone sind auch weg. Vettel ist bereit und willens, Hamilton nach der emotional maximal schmerzvollen Niederlage in dessen ultimativen Heimrennen nun den nächsten Stimmungsdämpfer zu versetzen. Es sei zwar nicht einfach, das Auto für den Hockenheimring richtig hinzubekommen.

"Aber wir setzen alles dran, dass uns das dieses Jahr gelingt und dass wir von Anfang an gut in den Rhythmus kommen, was in Hockenheim wichtig ist", sagt er und schwärmt schon vom legendären letzten Streckenabschnitt. "Es ist etwas ganz besonderes, wenn man ins Motodrom fährt", betont Vettel und hofft auf "viele Flaggen und Leute in Rot, die uns auch noch ein bisschen Aufwind gegen können".

Euphorie. Die Fans am Hockenheimring fiebern mit.
Euphorie. Die Fans am Hockenheimring fiebern mit.
© dpa

Allerdings dürfte mancherorts vor allem Orange statt Rot, geschweige denn Silber vorherrschen - aus den Niederlanden werden zig Tausende Anhänger von Max Verstappen erwartet. Und nach seinem Sieg in Österreich dürfte der Red-Bull-Angreifer auch in Deutschland nicht nur auf seine Chance lauern, sondern sie ebenso wie der australische WM-Vierte und bisher zweimalige Saisonsieger Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull offensiv suchen. Vor zwei Jahren belegten sie die Plätze zwei (Ricciardo) und drei (Verstappen) hinter Hamilton.

Vorwürfe sind "dummer Mist"

Diesen Sieg will der Brite nun wiederholen und sich bei Vettel für die Niederlage in England vor zwei Wochen revanchieren. Die Vorwürfe und Unterstellungen in Richtung Ferrari, nachdem er in Silverstone zu Beginn von Kimi Räikkönen im zweiten Wagen der Scuderia getroffen worden war, bezeichnete Hamilton tags drauf zwar selbst als "dummen Mist".

Doch auch Teamchef Toto Wolff hatte gezündelt im hitzigen WM-Kampf, nachdem es in Frankreich zu einem Start-Rempler zwischen Vettel und Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil gekommen war. Absicht oder Unvermögen, hatte Wolff gefragt. Nun will er sein Mercedes-Team nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Rennen beim Heim-Grand-Prix aus dem Ergebnis- und Formtief führen und Vettels Siegsehnsucht zumindest in Sachen Hockenheim auf unbestimmte Zeit verlängern. (dpa)

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