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Ein gewohntes Bild in dieser Saison. Die Chicago Cubs feiern einen Sieg - 103 Mal war das 2016 der Fall.
© Reuters

Major League Baseball: Die Tops und Flops der Saison

Oktober ist die schönste Zeit für alle Baseball-Fans. Endlich ist Playoff-Zeit in der MLB. Vorher werfen wir noch einen Blick auf das, was seit April gut und weniger gut war und vergeben unsere Saison-Awards.

In der Nacht auf Mittwoch eröffnen die Toronto Blue Jays und die Baltimore Orioles die Playoffs in der Major League Baseball mit dem Wildcard-Game in der American League. Einen Tag später stehen sich dann die New York Mets und die San Francisco Giants in der National League gegenüber, bevor dann ab Donnerstag die Division Series starten. Bevor es soweit ist, blicken wir noch einmal auf die reguläre Saison zurück und vergeben schon mal die Preise für die die Besten der Besten.

Die Top Five der Saison

Chicago Cubs. Mehr als 100 Siege in einer Saison haben die Cubs letztmals 1935 geschafft. Mit 103 Erfolgen war das Team von Manager Joe Maddon das beste in der gesamten MLB. Die Cubs führten von Beginn an ihre Division an und leisteten sich kaum längere Schwächeperioden. "Wir haben alle unsere Ziele in der regulären Saison erreicht. Wir haben die Division gewonnen, wir sind von Verletzungen weitgehend verschont geblieben und wir haben gut gespielt", lobt Maddon. Aber natürlich weiß er, dass all das nichts zählt, wenn die Cubs die World Series dann doch wieder nicht erreichen.

Cleveland Indians. Sieg in der schweren Division mit den Detroit Tigers und Titelverteidiger Kansas City Royals. Damit konnte man zwar schon rechnen, aber dass die Indians derart souverän auftreten würden, war dann doch überraschend. Das Team von Manager Terry Francona verlor nicht einmal mehr als drei Spiele am Stück. Das nennt man dann wohl Konstanz. Jetzt müssen in den Playoffs nur die Fans auch noch mal mitziehen. Das bleibt nach wie vor die größte Baustelle der Franchise.

Boston Red Sox. Beste Offensive der Liga mit drei Spielern, die 30 oder mehr Homeruns und 100 RBIs vorweisen können (Klubrekord!). Darunter ein David Ortiz, der mit 40 Jahren in seiner Abschiedssaison spielt wie ein junger Gott. Dazu überrascht Starting Pitcher Rick Porcello (22 Siege) und behebt damit die vermeintliche größte Schwachstelle des Teams intern.

New York Mets. Von wegen One-Hit-Wonder. Trotz zahlreicher Verletzungen auf Schlüsselpositionen (u. a. Matt Harvey, David Wright) haben es die Mets wieder in die Playoffs geschafft. Dabei sah es zwischenzeitlich schon mal richtig schlecht aus, aber kein Team war am Ende so stark wie New York. Gute Aussichten also für einen neuerlichen Einzug in die World Series?

Toronto Blue Jays. 41.878 Zuschauer kamen im Schnitt zu den 81 Saisonheimspielen. Nur die LA Dodgers und die St. Louis Cardinals zogen noch mehr Fans an. Bei den Blue Jays ist das eine Steigerung von mehr als 7000 Zuschauern pro Heimspiel - kein anderes Team in der Liga kann ähnliche Zuwächse vermelden. Und die Stimmung im Rogers Centre ist mit die beste überhaupt in der Major League Baseball.

Die Flop Five der Saison

Minnesota Twins. Im Vorjahr noch fast in Playoffs, in diesem Jahr von Beginn an aussichtslos zurück. Frühzeitig begann das Rebuilding, davon profitierte auch der Berliner Max Kepler. Stellt sich nur die Frage, wie viel Geduld die Twins in Zukunft haben. Und was wirklich der Maßstab ist: die erstaunliche gute Saison 2015 oder die grottenschlechte Spielzeit 2016. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich mal wieder in der Mitte.

Arizona Diamondbacks. Was hatte man sich vor der Saison von der Verpflichtung von Zack Greinke versprochen! Auch der Name Shelby Miller klang so schlecht nicht als vermeintliche Nummer zwei in der Rotation. Doch Greinke konnte selten überzeugen, war zudem verletzt und Miller spielte so schlecht, dass man sich fragte, warum er denn überhaupt noch spielen darf. Der eine oder andere Trade muss da wohl noch kommen in Arizona, sonst könnte die Enttäuschung zum Dauerzustand in der Wüste werden.

Los Angeles Angels. Mike Trout und Albert Pujols in einem Team - und trotzdem sind die Angels nicht mal Mitläufer. Dabei spielte Pujols diesmal sogar verletzungsfrei durch und hatte seine beste Saison im Angels-Dress. Problem war mal wieder das Pitching. C.J. Wilson beispielsweise warf für 20 Millionen Dollar Gehalt verletzungsbedingt nicht einen Ball und Jared Weaver konnte diesmal nicht über sich hinauswachsen.

Pittsburgh Pirates. Die Playoffs verpasst, nicht mal eine positive Bilanz. Die Saison der Pirates war zwar keine zum Vergessen, aber das Team kam nie so richtig in Schwung. Vielleicht, weil Andrew McCutchen nicht sein bestes Jahr erwischt hat. Dazu konnte der Abgang von Neil Walker nicht wirklich kompensiert werden und das Pitching war längst nicht so zuverlässig wie erhofft.

Kansas City Royals. Nach zwei Teilnahmen an der World Series nacheinander reicht es diesmal nicht mal für die Playoffs. Allerdings hatten die Royals auch sehr viel Verletzungspech, dazu kamen erstaunliche Formschwankungen. Lange Siegesserien wechselten sich schon mal mit ebenso langen Niederlagenserie ab - am Ende steht dann eben eine Bilanz von 81-81.

Die Awards für die reguläre Saison

MVP American League: Mookie Betts (Boston Red Sox). Starke Offensive, mindestens genauso starke Defensive.

MVP National League: Kris Bryant (Chicago Cubs). Am Ende hat er es noch einmal spannend gemacht, ist dann aber doch nicht wieder bei 99 RBIs hängen geblieben.

Cy Young American League: Überraschung! Wir entscheiden uns für Zach Britton von den Baltimore Orioles und damit für einen Reliever. Von seinen 47 Save-Chancen verwerte er 47. Sein ERA: 0,54. Insgesamt gab er in 67 Innings ganze vier (earned) Runs ab. Da die besten Starter alle einen ERA von über 3,00 aufweisen, fällt die Wahl letztlich auf Britton.

Cy Young National League: Max Scherzer (Washington Nationals) hat die Nase knapp vorn vor Jon Lester (Chicago Cubs). Zwar ist sein ERA etwas höher, aber er hält in seinen Spielen auch länger durch, wirft mehr Strikeouts und hat auch den einen Sieg mehr als Lester.

Top-Rookie American League: Schon aus Lokalpatriotismus fällt hier die Wahl auf Max(imilian) Kepler(-Rozycki). Zwischenzeitlich war er richtig gut drauf, am Ende wurde die Saison für ihn aber immer länger. Trotzdem: 17 Homeruns und 63 RBIs sind wenigstens mal Deutscher Rekord.

Top-Rookie National League: Corey Seager von den Los Angeles Dodgers und da legen wir uns fest: An ihm wird kein Weg vorbeiführen.

Und zum Schluss möchten wir auch noch an die traurigste Geschichte aus der vergangenen Saison erinnern. Jose Fernandez, schon mit 24 Jahren ein Star bei den Miami Marlins, verunglückte bei einem Bootsunfall tödlich. Der Pitcher wird nicht nur den Marlins, sondern auch vielen anderen Baseball-Fans fehlen.

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