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Gewinnen im Programm. Danny aus den Birken will gegen Frölunda siegen.
© Hase/dpa

CHL-Finale Frölunda - RB München: Die Revolution im Eishockey hat begonnen

Noch ist RB München im CHL-Finale Außenseiter. Aber das Team von Trainer Don Jackson arbeitet daran, dass der aktuelle Erfolg von Dauer ist.

Danny aus den Birken geht sehr selbstbewusst an das große Spiel heran. „Wir haben in dieser Saison noch viel vor hier in München, der Gewinn der Champions Hockey League steht bei uns ganz klar auch mit im Programm.“ Dass der Gegner Frölunda seit Einführung des neuen Europapokalwettbewerbs im Eishockey diesen Wettbewerb dominiert und beim Endspiel auch noch Heimvorteil hat, irritiert den deutschen Nationaltorwart in Diensten von RB München nicht. „Klar sind die Jungs gut. Aber die Teams in der Champions Hockey League kommen mit unserer aggressiven Spielweise nicht klar. Warum sollte das gegen Frölunda nicht auch funktionieren?“

Tatsächlich ist der dreimalige Deutsche Meister an diesem Dienstag (19 Uhr/Sport1) im Finale wohl ein Außenseiter mit guten Chancen. Für die Frölunda Indians spricht nicht nur der Heimvorteil im mehr als 12 000 Zuschauer fassenden Scandinavium von Göteborg, sondern auch die Klasse der Schweden: In den bislang vier Auflagen der Champions Hockey League (CHL) stand das Team aus Göteborg dreimal im Finale und gewann zweimal den Wettbewerb, der von Jahr zu Jahr gewachsen ist und inzwischen immer ernster genommen wird. Es geht um viel Prestige und auch um Geld: Der Gewinner erhält 365 000 Euro Preisgeld zusätzlich zur Antrittsprämie (200 000 Euro für alle 32 Klubs im Wettbewerb). Zum Vergleich: In der Champions League im Handball liegt die Prämie für den Sieger bei 150 000 Euro.

Die Nachwuchsarbeit bei Red Bull zahlt sich bereits aus

Aber das Geld ist nicht alles für RB München, denn der Klubeigner heißt ja Red Bull. Der österreichische Brausemulti ist seit Jahren dabei, seine kleine Revolution im europäischen Eishockey voranzutreiben. Das Nachwuchszentrum in Salzburg, an dem die Münchner neben RB Salzburg partizipieren, ist einmalig auf dem Kontinent. Inzwischen haben sie dort mehr gute Nachwuchsspieler ausgebildet als die anderen Klubs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Auch die Adler Mannheim kommen da nicht mehr mit – so mancher guter Klub in Schweden, der Schweiz und Finnland auch nicht. Es war so gesehen nicht erstaunlich, dass Salzburg und München erstmals im CHL-Halbfinale standen.

Die Deutschen waren aber noch eine Stufe stärker. Auch das ist kein Wunder: Viele der besten deutschen Spieler, die nicht in Nordamerika spielen, sind in der DEL in Mannheim oder eben in München. Aktuell stehen fünf olympische Silbermedaillengewinner von 2018 im Team von Don Jackson. Der Trainer aus München hat sogar den Vorgänger-Wettbewerb, die European Trophy, schon einmal gewonnen (im Jahr 2010 mit den Eisbären Berlin). Das Format ist mit dem heutigen aber nicht zu vergleichen. Damals zählte das eher zur Saisonvorbereitung.

"Wir werden gut vorbereitet sein"

Eine deutsche Mannschaft stand in der CHL vor München noch nicht im Finale. Für Don Jackson, mit acht Titeln Rekordmeistertrainer in der DEL, ist der Titel von Göteborg ein Titel, der ihm noch fehlt. Er sagt: „Das Finale ist für uns sehr wichtig und deshalb werden wir gut vorbereitet sein.“ Gut vorbereitet dürften die Frölunda Indians aber auch sein. Danny aus den Birken befürchtet, dass die „seit Wochen bei uns ganz genau hinschauen.“ Denn beim Nationalsport Eishockey überlassen sie in Schweden nichts dem Zufall, vor allem nicht gegen deutsche Mannschaften. Das Viertelfinal-Aus bei den Winterspielen 2018 gegen Deutschland ist immer noch eine offene Wunde im Land des Weltmeisters.

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