Dominanz des Serienmeisters Bayern München: Die Liga braucht einen zweiten Titel!
Wer wird Deutscher Meister (ohne Bayern)? Die Bundesliga sollte angesichts der Dominanz des Südens über einen zweiten Titel Nachdenken. Ein etwas anderer Glückwunsch.
Gönnen wir dem FC Bayern München seine krachende Feier als frischer Bundesligaserienmeister, erspielt mit einem flotten 6:0 in – logo, Wolfsburg. Auch wenn sicherlich noch kein Bundesligaserienmeister so untertourig gefeiert wurde, wie der der neue. Bezeichnend waren die Worte eines Bayerns-Fans am späten Samstagabend. Der Herr sagte provokativ gelangweilt in einer Münchner Fankneipe vor der TV-Kamera: „Ist halt etwas anderes wie die Champions League oder das Pokalfinale.“ Pokalfinale? Wertiger als der nach 34 – oder im Falle Bayern – 20, diesmal allerdings in langen 31 Spieltagen erschuftete Titel in der Liga? Ja, ist das der DFB-Pokal tatsächlich, nur weil er mehr Dramatik ermöglicht? Ja, denn in der Bundesliga ist das Format Schuld an der Tristesse im Titelrennen. Der Beste wird immer gewinnen, wenn er 34 Chancen hat, das zu zeigen. Das ist in jedem Sport so. Die Bayern sind nur durch K.o.-Spiele zu stoppen. Siehe Real Madrid, siehe Borussia Dortmund.
Wenn sich die Bundesliga nun nach fünf Jahren von bayrischer Alleinherrschaft befreien will, müsste sie schon den Spielmodus ändern. Oder sich einen neuen Titel ausdenken – für das beste Team hinter den Bayern.
Denn das mit der Modus-Änderung ist in diesem Fall gar nicht so einfach. Play-offs einzuführen, würde eher nichts bringen. In einer etwa fünf Spiele langen Serie gewinnt Leipzig ganz vielleicht mal ein Spiel gegen die Bayern, doch am Ende würde zuverlässig der Süden triumphieren. Es müsste also schon „Best-of-one“-Serien her, um die Bayern mal zu überraschen.
Die Liga braucht die Bayern für ihr internationales Renommee
Sehen wir es mal so: Bayern kann als inzwischen einzige deutsche Mannschaft an guten Tagen mit Real, Barca und Co. mithalten. Wenn wir die Bayern nicht mehr hätten, dann sähe es in der Champions League für deutsche Erfolgsaussichten eher trübe aus. Die Bundesliga braucht also die Bayern für ihr Renommee.
Und dass sich das Bundesland Bayern vom Rest der Republik abspaltet, so wie Barcelona womöglich bald in Spanien, und die Liga wieder spannend wird, ist eher ausgeschlossen – auch wenn es dort Politiker gibt, die… ach lassen wir das. Außerdem wäre es Schade um Augsburg und Nürnberg.
Also muss die Bundesliga mit den Bayern leben und leiden. Doch warum macht sie das nicht etwas geschickter: Warum gibt es nicht einen Titel für das beste Team außerhalb Bayerns? Arbeitstitel: „Deutscher Meister (*ohne Bayern)“ oder „Meister abseits des Weißbieräquators“. Das wäre doch was. So: Und nun freuen wir uns auf das packende Finale um die Champions-League-Plätze: Leipzig, Dortmund oder Hoffenheim? Wer wird Nordwestostdeutscher Meister?