zum Hauptinhalt
Simon Schempp enttäuschte auch in der Staffel.
© dpa

Weltcup in Oberhof: Die deutschen Biathleten suchen ihre Form

In Oberhof zeigen Simon Schempp und seine Teamkollegen durchwachsene Leistungen. Und am Mittwoch beginnt schon der Weltcup in Ruhpolding.

Simon Schempp bot ein Bild des Jammers. Nass bis auf die Haut und völlig ratlos stand der Biathlet am Sonntag im Oberhofer Dauerregen, nachdem er den Weg der deutschen Staffel zum enttäuschenden Rang acht geebnet hatte. Startläufer Erik Lesser, der am Samstagmorgen zum ersten Mal Vater geworden war, schickte ihn noch gleichauf mit den Franzosen an der Spitzenposition auf die Strecke. Schempp selbst übergab dann jedoch mit mehr als zwei Minuten Rückstand auf Platz elf an Arnd Peiffer. Der Niedersachse leistete sich wie Schempp eine Strafrunde, so dass Schlussläufer Benedikt Doll dem extrem wetterfesten Publikum am Ende nur noch entschuldigend applaudieren konnte.

Bedient im Team von Chef-Bundestrainer Mark Kirchner war nach dem Sieg der russischen Staffel aber vor allem einer: Simon Schempp. Die Verfolgung am Samstag hatte er mit einem indiskutablen Rang 70 im Sprint verpasst. Um weitere Erkenntnisse über seine aktuelle Verfassung zu bekommen, wollte der 30-Jährige die Staffel unbedingt laufen. Doch das Vorhaben misslang, wie Schempp selbst feststellte. „In beiden Disziplinen passt gerade nichts zusammen, aber der Hauptpunkt ist das Läuferische“, sagte er. „Sobald ich eine gewisse Intensität überschreite, ist der Ofen komplett aus.“

Über eine mögliche Auszeit beim Weltcup in Ruhpolding, der am Mittwoch mit dem Sprint der Männer beginnt, unterhielten sich Schempp und Bundestrainer Kirchner am Sonntagabend. Eine Pause für den einstigen deutschen Vorzeigeläufer erscheint durchaus denkbar. Ein langes Gesicht zog beim Abschied aus Oberhof auch Arnd Peiffer („Ich bin sehr genervt von mir, das war keine gute Leistung“). Der Sprint-Olympiasieger konnte sich aber immerhin mit seinem zweiten Rang in der Verfolgung trösten. In den Einzelrennen von Oberhof war es der einzige Podestplatz für das deutsche Team, dem die deutsche Frauen-Staffel mit Rang zwei hinter Russland am Sonntag noch ein Erfolgserlebnis bescherte. „Nach ihrer Aufholjagd in der Verfolgung haben sich die Frauen weiter rehabilitiert“, sagte Kirchner.

Zur Startseite