Biathlon-Weltcup in Oberhof: Abhängig von Laura Dahlmeier
Ohne die Olympiasiegerin enttäuschen die deutschen Biathletinnen beim ersten Rennen des Weltcups in Oberhof.
In Abwesenheit von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier haben die deutschen Biathletinnen zum Auftakt des Heim-Weltcups in Oberhof enttäuscht. Im Sprint über 7,5 Kilometer war Karolin Horchler am Donnerstag als 34. noch die Beste. Die 29-Jährige leistete sich einen Schießfehler und hatte im Ziel 1:28,2 Minuten Rückstand auf die fehlerfreie Lisa Vittozzi aus Italien, die ihren ersten Weltcupsieg feierte. Platz zwei sicherte sich die Französin Anais Chevalier vor der schwedischen Olympiasiegerin Hanna Öberg. Beide blieben ohne Schießfehler.
Während Dahlmeier noch immer nicht richtig fit ist und womöglich in der kommenden Woche bei den nächsten Heimrennen in Ruhpolding zurückkehrt, lieferten ihre Teamkolleginnen das schwächste Ergebnis des WM-Winters ab. Zweitbeste deutsche Athletin im Thüringer Wald wurde Denise Herrmann (4 Fehler) auf Rang 36. Franziska Hildebrand (2) beendete das erste Rennen des neuen Jahres auf Platz 40, Nadine Horchler (1) kam als 41. und Franziska Preuß (3) als 45. an. Anna Weidel (1) verpasste als 80. sogar die Qualifikation für die Verfolgung.
Dahlmeier holte kurz vor Weihnachten den einzigen Podestplatz für die deutschen Frauen in dieser Saison
„Es war einfach richtig schlecht heute von mir am Schießstand“, sagte Preuß im ZDF und ergänzte: „Es hilft jetzt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir versuchen jetzt, es besser zu machen. Jeder muss das für sich analysieren und mit den Trainern reden, was heute verkehrt gegangen ist.“
Die Frauen sind weiter zu abhängig von Dahlmeier. Bei ihrem Comeback kurz vor Weihnachten hatte die Doppel-Olympiasiegerin den bislang einzigen Podestplatz für das Frauen-Team in diesem Winter geholt. In Oberhof fehlt die 25-Jährige genau wie die dreimalige Weltmeisterin Vanessa Hinz. Am Montag soll wohl eine Entscheidung fallen, ob sie in Ruhpolding wieder dabei sind.
Mitte Oktober hatte Dahlmeier nach mehreren gesundheitlichen Rückschlägen angekündigt, kürzer treten zu müssen und war erst kurz vor Weihnachten erstmals im Weltcup gestartet. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im März im schwedischen Östersund soll sie behutsam aufgebaut werden.
Ex-Weltmeister Erik Lesser hofft derweil im Männer-Sprint am Freitag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) wieder angreifen zu können. Ganz schmerzfrei ist der 30-Jährige nach anhaltenden Rückenproblemen aber noch nicht. „Ich hoffe, dass ich bei 95 Prozent bin. So eine kleine Unstimmigkeit, so eine Blockade habe ich immer noch drin“, sagte er. (dpa)